USA: Steigender Verkauf von Junkfood durch Cannabis-Legalisierung

Steigender Verkauf Junkfood

Unkontrollierte Fressanfälle zählen zum klischeehaften Verhaltensmuster von Marihuana-Konsumenten. Zu den Favoriten gehören Kartoffelchips, Gummibärchen, Schokoriegel, Eis und Erdnüsse. Auch kalte Cola und andere Brause-Getränke sind dabei heiß begehrt. Der Grund dafür ist, dass der Mund durch den Marihuana-Konsum ausgetrocknet ist und der Knabberkram auf dem Weg zum Magen etwas Unterstützung braucht.

Doch sind die Fressattacken von diversem Knabberkram während des Marihuana-Konsums nur ein Klischee oder trifft es tatsächlich zu?

Studie zum Junkfood-Konsumverhalten durch Marihuana

Dazu wurde eine Studie durchgeführt, in der Männer 13 Tage lang ungestört Marihuana konsumieren durften. Tatsächlich aßen sie dabei jede Menge Hochkalorisches.

Alberto Chong und Michele Baggio von der Georgia State University in Atlanta liefern nun Belege, dass Konsumenten offensichtlich wirklich besonderen Nachschub an Junkfood benötigen, wenn sie Marihuana konsumiert haben. Als Grundlage für ihre Studie haben Forscher Daten aus US-Supermärkten der Jahre 2006 bis 2016 ausgewertet. Im Fachjournal Economics & Human Behaviour fassen sie zusammen, dass sich die Legalisierung von Cannabis am Konsumverhalten ablesen lässt: In Gebieten, wo der Konsum von Marihuana erlaubt wurde, stieg der Absatz von Produkten wie Kartoffelchips, Eis, Keksen und Schokoriegeln um circa 3,2 Prozent. Die Verkaufsmenge stieg sogar um 4,5 Prozent. Das bedeutet, dass berauschte Kunden offenbar preisbewusster einkaufen und gerne zur Großpackung greifen.

Studien zeigten einen Zusammenhang zwischen Marihuana-Konsum und steigender Kalorienaufnahme

Dass Marihuana-Konsum den Appetit anregt, gilt quasi als Allgemeinwissen

schreiben Forscher. Es existiere jedoch verblüffend wenig Forschung, die diese verbreitete Annahme bestätigt. Eine der ersten Studien dazu stammt aus dem Jahr 1988 – es blieben dennoch viele Fragen offen. Damals verbrachten sechs männliche Testpersonen 13 Tage in einer Art Wohnzimmer-Labor, wo sie nach Belieben Marihuana konsumieren durften. Dabei registrierten Wissenschaftler eine um 40 Prozent gestiegene Kalorienaufnahme der Probanden. Besonders Chips, Schokoriegel und anderes Junkfood wurde verspeist. Doch damit war der Fall noch nicht klar genug, denn wer 13 Tage lang Joints raucht und rumhängt, kann auch aus purer Langeweile anfangen, Süßigkeiten und Knabberkram zu essen. Zwar lieferten weitere Studien ebenfalls Hinweise auf den gesteigerten Appetit, aber zumeist beruhten diese auf Selbstauskünften, die nicht immer zuverlässig sind.

Fazit

Die Studie diene durchaus einem ernsten Anlass

so die Forscher. Es sei schließlich relevant, auch indirekte Effekte durch die Legalisierung von Cannabis zu erfassen und zu verstehen.

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