Schadet der Hanfanbau der Umwelt?

Ist der Anbau von Hanf schädlich für die Umwelt?

Die Ampelkoalition hat die Legalisierung von Cannabis in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben. Das sorgt für Aufwind in der Branche.

Was bedeutet diese Entscheidung für die Umwelt?

Die Umwelt erleidet große Schäden durch den Anbau und Konsum von Drogen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Colorado State University zeigt, dass Hanfplantagen – sowohl auf Feldern als auch in Gewächshäusern – eine große Menge an Treibhausgasen produzieren. Nur von den Anbaugebieten von Colorado, die jährlich rund 530 Tonnen Cannabis produzieren, entstehen im Jahr rund 2,6 Megatonnen CO2-Äquivalente. Die Kohleindustrie von Colorado produziert im gleichen Zeitraum nur 1,8 Megatonnen CO2-Äquivalente.

Wie die Cannabispflanze doch der Umwelt helfen kann

Hauptsächlich liegt die schlechte Umweltbilanz daran, dass die Erzeuger aufgrund der Angst vor Diebstahl den Anbau in Gewächshäuser oder Lagerhallen verlegen und spezielle leuchtstarke Pflanzenlampen nutzen, die sehr energieintensiv sind. Nach Aussage von Hailey Summers und ihrem Team von der Colorado State University könnten durch die Umstellung auf LED-Lampen und einigen Veränderungen im Verarbeitungsprozess allein in Colorado 2,1 Megatonnen Co2-Äquivalente eingespart werden. 

Die Hanfpflanze kann aber auch zur Verbesserung der Umwelt eingesetzt werden, da sie mit Fluor-Verbindungen belastetes Grundwasser reinigen und Schwermetalle wie Cadmium, Chrom und Nickel aus dem Boden binden kann. Sie eignet sich ebenfalls zur Renaturierung belasteter Böden und bietet zusätzlich einen Erosionsschutz. Wenn die Pflanzen draußen angebaut werden, binden sie CO2. Sie brauchen keine intensive Bewässerung und auch keine Herbizide, da aufgrund des dichten Blattwerks andere Pflanzen nicht wachsen. 

Welchen Einfluss hat die Cannabis-Legalisierung auf den deutschen Markt und auf die Umwelt hier?

Was bedeuten diese Erkenntnisse für den deutschen Cannabis-Markt? Wenn die Legalisierung kommt, hofft Lars Müller, CEO von SynBiotic, auf staatliche Regulierung der Inhaltsstoffe der diversen Cannabis-Produkte. So sollen die Verbraucher besser über den Gehalt von THC und CBD in den diversen angebotenen Produkten informiert werden. Medizinische Produkte aus Cannabis können Opioide ersetzen. Cannabinoide haben weitaus weniger Nebenwirkungen. Müller hofft außerdem darauf, dass die Branche neue Regeln für den Anbau festlegt, die Klimaschutz und Nachhaltigkeit miteinbeziehen. 

Quelle:

https://www.watson.de/nachhaltigkeit/interview/200239539-cannabis-legalisierung-wie-umweltschaedlich-ist-der-marihuana-anbau

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