Ausgerechnet in Bayern, einem Land, in dem das Thema Hanf noch immer sehr restriktiv gehandhabt wird, einen Wettbewerb mit einem Hanfprodukt zu gewinnen, klingt nach der berühmten „Quadratur des Kreises“. Genau dies ist aber nun einem Würzburger Unternehmen gelungen, das von Schülern gegründet und geführt wird. Mit einer innovativen und gleichsam nachhaltigen Hanfschokolade konnten sie die Jury des digitalen „JUNIOR Landeswettbewerbs“ in Bayern überzeugen.
Die Herstellung nachhaltiger Lebensmittel ist in Zeiten des Klimawandels wichtiger denn je und die Coronakrise hat gezeigt, dass die „verlängerte Werkbank“ auch viele Nachteile mit sich bringt. Regional hergestellte Produkte stehen auch dann zur Verfügung, wenn sich globale Wirtschaftswege vorübergehend verabschieden.
Liest man über Polizeieinsätze gegen Hanfläden, nimmt Bayern regelmäßig einen Spitzenplatz ein. Die Erkenntnis, dass Hanf auch Rohstoff vieler wertvoller Lebensmittel ist, hat sich aber offenbar auch zwischen Main und Donau durchgesetzt. Denn ausgerechnet mit einem Hanfprodukt gewannen Schüler der Klara Oppenheim Schule in Würzburg den digitalen JUNIOR Landeswettbewerb Bayern. Die Main Post nennt es treffend „Naschen für den Klimaschutz(1)“. Es geht um eine Zartbitterschokolade auf Basis von Hanfsamen. Guten Appetit – ganz ohne schlechtes Gewissen.
Jury von Gesamtkonzept überzeugt
Die Firma, die von Schülern geführt wird und nun den Preis abgeräumt hat, heißt SchoCana und gehört zur Fachakademie für Ernährungs- und Versorgungsmanagement. Letztendlich war es das schlüssige Gesamtkonzept, das die Jury zu ihrer Entscheidung brachte. Zudem haben sich die Unternehmer sehr gut in den lokalen und überregionalen Medien positioniert.
„Die Schülerfirma präsentiert souverän ihre Strategien und Ziele und ihr Werbeflyer vermittelt den Eindruck, dass sie ihre Kundengruppe kennen und wissen, wie sie diese von ihrem Produkt überzeugen können,“ lautet die Begründung der Jury in einer Pressmitteilung der Klara Oppenheim Schule. Stolz auf die Schüler seiner Stadt, kaufte Bürgermeister Adolf Bauer eine Tafel Schokolade und im Namen der Stadt Würzburg sogar einen Anteilsschein an der Firma SchoCana.
Als Superfood in den Lebensmittelregalen
Welch großartige Lebensmittel aus Hanf es gibt, dürfte regelmäßigen Lesern unseres Portals bestens bekannt sein. Und die neue Schokolade reiht sich in diese Palette ein. 12% des leckeren Produktes bestehen aus Hanfsamen und es ist vollkommen THC-frei. Nachhaltige Lebensmittel aus regionaler Produktion sind für sich genommen bereits umweltfreundlich. Die Würzburger Schüler setzen aber noch eins drauf: Für je zwei verkaufte Tafeln Schokolade wollen sie einen Baum pflanzen.