In den USA läuft gerade eine hitzige Debatte um den Cannabis-Konsum der Sprint-Sportlerin Sha’Carri Richardson, der nach den nationalen Ausscheidungswettkämpfen letzten Monat der Konsum von THC (Tetrahydrocannabinol) nachgewiesen wurde.
Ein Monat Sperre und Ausschluss von den Olympischen Spielen
Die Spitzen-Sportlerin und Goldhoffnung für das US-amerikanische Team Sha’Carri Richardson hatte aufgrund von persönlichem Stress zu Cannabis gegriffen. Nun wird ihr Doping vorgeworfen, obwohl noch umstritten ist, ob Cannabis überhaupt zu Leistungssteigerungen führt. Anders als die als Doping bekannten Substanzen Steroide und EPO führt Cannabis nicht zu mehr Kraft und Ausdauer, sondern nur zu einem Gefühl der Entspannung, sowohl der Psyche als auch der Muskeln.
Einstufung als Droge
Die World Anti-Doping Agency (WADA) stuft Cannabis genau wie Heroin, Kokain und Ecstasy als Suchtmittel und Gesundheitsgefährdung ein. Dies passe nicht zur gesellschaftlichen Vorbildfunktion, die Sport haben soll. Im Moment wird debattiert, ob diese Einstufung und das Cannabisverbot noch zeitgemäß sind. 2013 änderte die WADA den Grenzwert für den THC gehalt im Urin von 15 ng auf 150 ng pro ml, was die Anzahl der Doping-Verstöße deutlich senkte.
Könnte Cannabis Schmerzmittel ersetzen?
Nicht nur in der Gesellschaft, auch im Sport wandelt sich das Bild von Cannabis langsam. Viele Sportler berichten von Schmerzlinderung und schnellerer Regeneration durch die Anwendung von Cannabisprodukten. Ob man dies als Leistungssteigerung bezeichnen kann, ist jedoch umstritten. Zudem gibt es in vielen Ländern Probleme mit der Legalität. In einigen Ländern und einem Teil der US-Bundesstaaten sind der Besitz und Konsum erlaubt, in anderen wie beispielsweise Deutschland fällt beides in der Regel unter das Betäubungsmittelgesetz. Im Gegensatz dazu sind viele im Sport missbrauchte Schmerzmittel noch nicht einmal verschreibungspflichtig.
WADA gab CBD zur Nutzung durch Sportler frei
Nach vielen Anfragen von Sportlern bei der WADA zu Cannabidiol (CBD) gab die Organisation CBD frei. Da es aber keine einheitlichen Qualitätsregelungen für die Herstellung und den Verkauf von CBD-Produkten gibt, ist es für die Lebensmittel- und Arzneimittel-Überwachungsbehörden fast unmöglich, alle diese Produkte zu kontrollieren. Zudem enthalten einige davon THC, obwohl dies auf dem Etikett nicht angegeben ist. Daher warnt die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) vor der Einnahme von CBD.
Quelle:
https://www.sportschau.de/doping/cannabis-im-sport-100.html