Deutschland. Bei der geplanten Cannabis-Legalisierung geht die Meinung der Deutschen auseinander. Dies zeigt eine kürzlich durchgeführte YouGov-Umfrage in Kooperation mit Statista, in der Deutsche zum Thema Drogen, speziell zur Legalisierung von Marihuana befragt wurden.
Keine Einigkeit zur Legalisierung von Cannabis
Bisher sind der Anbau, der Verkauf und der Besitz von THC-haltigen Genusshanf in Deutschland verboten. Weil die Wirkung von THC psychoaktiv ist, fällt Cannabis unters Betäubungsmittelgesetz. Die Umfrage zeigt eine sehr geteilte Meinung:
- 46 Prozent der Befragten sind für die Legalisierung von Cannabis, davon 19 Prozent überzeugt und 26 Prozent teilweise.
- Ebenfalls 46 Prozent der Befragten lehnen sie ab, davon 27 Prozent überzeugt und 19 Prozent teilweise.
- 8 Prozent der Teilnehmer an der Umfrage wollten sich nicht äußern.
Es wurden 2 080 Deutsche ab 18 Jahren in der Zeit vom 10. bis zum 13. Juni 2022 befragt. Die Ergebnisse wurden gewichtet, um für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren repräsentativ zu sein.
Einschätzung der gesundheitlichen Auswirkung
Als gefährlichste Droge wurde mit 89 Prozent Heroin eingeschätzt, dicht gefolgt von Kokain mit 87 Prozent und Crystal Meth mit 86 Prozent. Danach folgen Ecstasy mit 83 Prozent, Speed und LSD mit jeweils 81 Prozent. Die gesellschaftlich akzeptierten Suchtmittel Tabak (78 Prozent) und Alkohol (76 Prozent) befinden sich im Mittelfeld vor Magic Mushrooms (67 Prozent) und Cannabis ist das Schlusslicht, wird aber immer noch von 51 Prozent als gesundheitsschädlich eingeschätzt.
Wie Deutsche die Auswirkungen auf die Kriminalität einschätzen
51 Prozent der Deutschen erwarten eine Senkung der Kriminalitätsrate durch die Cannabislegalisierung. In der jüngeren Generation der 18- bis 24-Jährigen sind es sogar 63 Prozent. Eine Mehrheit der Befragten (61 Prozent) finden, dass Cannabis keine harmlose Droge ist und 81 Prozent sind der Meinung, dass eine Party ohne Cannabis trotzdem Spaß macht.
40 Prozent von ihnen haben auch eine klare Meinung zu Alkohol und Zigaretten, nämlich, dass diese ebenfalls verboten werden sollten, wenn Cannabis verboten bleibt. Jedoch gibt es auch 50 Prozent, die sich dafür aussprechen, dass Alkohol und Zigaretten legal bleiben sollten. Hier ist die Meinung unterschiedlich bei Männern, die zu 53 Prozent dafür sind und bei Fragen, von denen nur 48 Prozent dafür sind.