In der vergangenen Woche wurde der Bundesverband pharmazeutischer Cannabinoidunternehmen e. V. (BPC) ganz offiziell in einer Gründungsveranstaltung in Berlin vorgestellt. Der BPC wurde ins Leben gerufen, um als Stimme der pharmazeutischen Cannabinoidunternehmen in Deutschland zu dienen und sich ausschließlich auf medizinisches Cannabis zu fokussieren, das nur auf Verschreibung in Apotheken erhältlich ist. Damit grenzt sich der Verband ausdrücklich von frei verkäuflichem CBD ab.
Wichtige Aufgaben für den BPC
In der Vergangenheit sind immer mehr Fragen und Probleme zum Thema CBD aufgekommen was den Verkauf und die Verbreitung in der Apotheke betrifft. Hier möchte der BPC nun ansetzen und einen besseren Austausch im Bereich Medizinalcannabis und Cannabidiol ermöglichen. Außerdem übernimmt der Verband eine beratende Funktion für die zahlreichen Mitglieder, um sie bestmöglich zu informieren und natürlich zu beraten. Ein weiterer Aufgabenbereich sollen die verbesserten Bedingungen rund um die Patientenversorgung mit medizinischen Cannabis sein. Von frei verkäuflichem CBD grenzt sich der Verband klar ab. Ein wichtiger Fokus liegt auf die Forschung und Entwicklung.
Eine Stimme für alle
Der Bundesverband pharmazeutischer Cannabinoidunternehmen e. V. möchte nach eigenen Aussagen als Bindeglied fungieren und mit politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich relevanten Institutionen im Dialog stehen. Hier sollen vor allem die Interessen und Standpunkte seiner Mitglieder verdeutlicht werden. Außerdem möchte der Verband regelmäßig neue Erkenntnisse und Informationen über Medizinalcannabis durch fortlaufende Analysen und Sammlung von Daten veröffentlichen.
Dem Verband ist es zudem sehr wichtig, für Aufklärung und Information zu sorgen, weshalb auch Informationskampagnen und Diskussionsveranstaltungen ins Leben gerufen werden sollen. Neben Tagungen, Seminare und Vorträge sollen auch Delegationsreisen mit Fokus auf das Patientenwohl organisiert und durchgeführt werden.
Neuer Trend fordert neue Maßnahmen
Da die Patientenversorgung mit CBD noch relativ neu ist, besteht laut dem Verband noch großer Optimierungsbedarf.
„ Die Aufmerksamkeit unserer Arbeit richtet sich vor allem auf Projekte, die sich mit neuen Therapiemöglichkeiten, der Weiterentwicklung von Versorgungsstrukturen sowie der Suche nach weiteren galenischen Formen und Wirkstoffkombinationen von medizinischem Cannabis befassen“,
erklärt Maximilian Schmitt, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des BPC. Ein einheitlicher Rechtsrahmen soll hier für mehr Klarheit sorgen und die vereinfachte Verordnungsfähigkeit von Cannabinoiden sei eines der ersten Ziele des BPC.
Unterstützung durch zahlreiche Institutionen
„Diese einzigartige Ausrichtung des BPC soll den hohen Anforderungen an pharmazeutische Cannabinioidunternehmen und ihre Produkte zum Wohle der Patientinnen und Patienten Rechnung tragen.“
sagt Maximilian Schmitt. Folgende Gründungsmitglieder gehören zum BPC: Cannaflos, Cannamedical Pharma, Demecan, Geca Pharma, HM Herba Medica, Nimbus Health, Paesel+Lorei, Sanity Group und THCinol/CBDinol CanPharma. Verschiedene Referenten gaben bei der Gründungsveranstaltung einen Überblick über die aktuelle Versorgungssituation. Der Verband der Cannabisversorgenden Apotheken (VCA) war ebenfalls vertreten.
Dem BCP könnte in den kommenden Wochen ein wichtiges Thema beschäftigen: die geplante Einstufung des Stoffes Cannabidiol als Betäubungsmittel. Hierzu äußerte sich der VCA (Verband Cannabinoid-versorgender Apotheken) bereits Ende August in diesem Artikel.