Der Branchenverband Cannabiswirtschaft (BvCW) wünscht sich bessere Regulierungen für den deutschen CBD Markt. Ein entsprechendes Positionspapier mit Kernforderungen liegt der Öffentlichkeit vor. Enthalten sind neben konstruktiven Vorschlägen auch eine klare Absage an etwaige Bestrebungen, CBD als Betäubungsmittel einzustufen. Eine problemlosere Versorgung von Patienten mit medizinischem Cannabis, kombiniert mit einer besseren Verfügbarkeit unabhängig des Gesundheitswesens, das ist dem BvCW besonders wichtig. Der Bundesregierung empfiehlt der Verband, sich an den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu orientieren. Jüngste Entwicklungen in der Berliner Regierungskoalition machen aber Mut, so Vertreter des BvCW.
BvCW: Den Empfehlungen der WHO folgen
Die Position der WHO ist klar: Aufgrund einer ganzen Reihe von Beschlüssen und Vereinbarungen aus den vergangenen 50 Jahren erfüllt CBD nicht die Anforderungen, um als Betäubungsmittel eingestuft zu werden. Eine unmissverständliche Aussage einer Organisation, von der man mit Fug und Recht behaupten kann, dass sie weiß, wovon sie redet. Im kommenden Dezember stimmt eine Versammlung der Vereinten Nationen über den Umgang mit Cannabidiol ab.
„Weder von Seiten der Bundesregierung noch von der EU-Kommission kam hierzu bislang eine belastbare Stellungnahme“, so Vertreter des BvCW.
Immerhin Brüssel konnte sich zu einer „vorläufigen Einschätzung“ durchringen, die allerdings wenig erfreulich für Branchenkenner ist. Denn hier tendiert man eher dazu, CBD als Betäubungsmittel zu betrachten. Man muss kein Fachmann sein, um zumindest einen möglichen Grund für diese Bestrebungen auszumachen: Es ist die Angst vor schwarzen Schafen am Markt, die es zweifellos (wie in jeder Branche) gibt. Genau deswegen braucht es eindeutige Regulierungen.
„Wir brauchen Qualitätsstandards, Jugendschutz und einen klaren rechtlichen Rahmen. Gleichzeitig haben wir im Verband Selbstbeschränkungen beschlossen. Auch, um uns von schwarzen Schafen im Markt abzugrenzen“, so Verbandspräsident Stefan Meyer.
Verband richtet klare Forderungen an die deutsche Politik
An die Ministerien für Gesundheit und Landwirtschaft gerichtet, spricht der BvCW die Forderung aus, sich an den Empfehlungen der WHO zu orientieren. Mit entsprechend klaren Regeln bräuchte es keine strikten Verbote, so der BvCW, der übrigens auch im Beirat von CannaTrust vertreten ist. Offenbar kommt aber seitens der Bundesregierung Bewegung in die Debatte.
„Wir freuen uns über jüngste Aussagen von Bundestagsabgeordneten der schwarz-roten Regierungskoalition, sich für einen geregelten CBD-Markt in Deutschland einzusetzen. Die Schwierigkeiten des wachsenden CBD-Marktes in Deutschland und Europa sind offensichtlich auch in der Bundespolitik angekommen“, freut sich BvCW Geschäftsführer Jürgen Neumeyer.
Ein klarer Dialog über mögliche Rahmenbedingungen könnte zu einer guten Lösung für alle Seiten führen. Denn die CBD Branche ist mittlerweile auch zu einem wichtigen Wirtschaftszweig in Deutschland geworden.
„Sollte man hierzulande strikte Verbote einführen, entsteht ein entscheidender Wettbewerbsnachteil gegenüber der Konkurrenz aus Übersee und anderen europäischen Staaten. Das sollte vermieden werden!“ so Jürgen Neumeyer.
Und der WHO zu folgen ist in dieser Frage sicherlich keine abwegige Idee, ähnlich wie bei anderen gesundheitlichen Fragen von globaler Bedeutung, wie es sie derzeit ja in umfangreichem Maße gibt.