Cannabiskonsum kann Mortalität im Krankenhaus senken

Cannabiskonsum verringert Krankenhausmortalität

Patienten, die Cannabis konsumieren, haben eine geringere Wahrscheinlichkeit, im Krankenhaus zu versterben als Nicht-Konsumenten. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie von Forschern der Universität von Kalifornien in Los Angeles, die kürzlich in der Zeitschrift The American Surgeon veröffentlich wurde. Besonders positiv wirkt sich laut der Studie der Cannabiskonsum bei Trauma-Patienten aus. Gleichzeitig erhöht sich das Risiko für Schlaganfälle leicht.

Die Studie

Für die Studie wurden die Daten von 141 000 hospitalisierten Trauma-Patienten ausgewertet, die bei der Aufnahme ins Krankenhaus auf Cannabis getestet wurden. Bereits in früheren Untersuchungen war festgestellt worden, dass Cannabiskonsumenten eine geringere Wahrscheinlichkeit hatten, im Krankenhaus zu versterben als Patienten mit ähnlichen Verletzungen, die kein Cannabis konsumierten.

Für die Studie wurde zur Auswertung der Patientendaten nach der Kontrolle von bekannten Faktoren wie Alter, Geschlecht, Begleiterkrankungen, Schwere der Verletzung und Vitalparametern eine multivariable Logistikrezession durchgeführt. Außerdem wurden Untergruppen weiter analysiert, wie beispielsweise Menschen in intensivmedizinischer Behandlung oder unter Vierzigjährige. Die Daten, die für die Studie benutzt wurden, stammen aus dem National Inpatient Sample und wurden von Oktober 2015 bis Dezember 2017 gesammelt. Patienten, die positiv auf Alkohol oder andere Drogen getestet wurden, wurden von der Studie ausgeschlossen.

Ergebnisse der Studie

Die Analyse der Patientendaten lieferte ein eindeutiges Ergebnis: Das Sterberisiko von Cannabiskonsumenten ist niedriger als das der Patienten, die generell keine Drogen und keinen Alkohol konsumieren. Um dies zu untermauern, müssen weitere Studien und Analysen durchgeführt werden. Allerdings zeigten die Daten auch, dass regelmäßiger Cannabiskonsum das Risiko für Schlaganfälle bei jungen Erwachsenen erhöht, die bereits einen Gehirnschlag oder eine transitorische ischämische Attacke erlitten hatten.

Für diese spezielle Untergruppe wurden die Krankenhausaufenthalte von Menschen in einem Alter von 18 bis 44 Jahren aus dem National Inpatient Sample analysiert, die bereits entsprechende Vorerkrankung aufwiesen. 4 690 Patienten wiesen eine Cannabis-Konsumstörung auf, 156 700 Patienten nicht. Bei gewohnheitsmäßigem Cannabis-Konsum hatte diese Gruppe eine 48 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, einen erneuten Schlaganfall zu erleiden.

Andere Studien

Frühere Beobachtungsstudien hatten gezeigt, dass der Konsum von Marihuana auch in Bezug auf andere Vorerkrankungen wie Krebs, COPD, Pankreatitis, traumatischen Hirnverletzungen, HIV, kongestiver Herzinsuffizienz und verbrennungsbedingten Verletzungen mit einem geringeren Sterberisiko im Krankenhaus verbunden ist.

Ausblick

Weitere klinische Studien sind nötig, um den Wirkmechanismus hinter diesen Effekten herauszufinden, um ihn gezielt einsetzen zu können.

Quelle:
https://www.hanf-magazin.com/wissenschaft/studien/neue-studie-cannabiskonsum-und-mortalitaet-im-krankenhaus/

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