Konsum von Alkohol gefährlicher als Cannabis?

Grund für Cannabis Legalisierung

Prof. Dr. Kirsten Müller-Vahl, Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie, ist der Meinung, dass die Cannabis-Legalisierung legitim sei und befürwortet damit die Pläne der Bundesregierung. Sie begründet damit, dass sich im Alkoholkonsum eine größere Gefahr für die Gesundheit birgt als beim Konsum von Cannabis.

Die Oberärztin der Medizinischen Hochschule Hannover beobachtet, dass mit der aktuellen Drogenpolitik noch kein Rückgang der Drogen-Konsumzahlen erreicht werden konnte. Weiterhin bestehe auf dem Schwarzmarkt die Gefahr, dass Cannabis gefährlich verunreinigt und dadurch noch rauschintensiver sei. Die geplante Legalisierung von Cannabis könne in diesen Punkten Abhilfe schaffen. Beobachtungen aus anderen Ländern zeigen, dass trotz Cannabis-Legalisierung der Konsum nicht parallel ansteigt.

Informationen, Aufklärung und Hilfen statt Verbote

Die Expertin rät dazu, mit Cannabis so zu verfahren, wie mit anderen legalen Drogen (z.B. Alkohol), die vergleichsweise noch größere Gesundheitsrisiken mit sich bringen. Bisher wird Suchterkrankten dabei geholfen, den Konsum zu beenden oder kontrollieren zu können. Informationen, Aufklärung und leicht zugängliche Hilfsangebote seien auch beim Cannabiskonsum der richtige Ansatz.

Zusammengefasst seien laut der Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie die Risiken durch den Konsum von reinem Cannabis geringer als die durch Alkoholkonsum, seien es körperliche, psychische, gesellschaftliche oder wirtschaftliche Schäden.

Kontrollierter Cannabiskonsum

Die legale Abgabe von Cannabis, würde die Möglichkeit bieten, Cannabis nur an Erwachsene zu verkaufen, was aus entwicklungspsychologischen Gründen sehr wichtig sei. Dr. Müller-Vahl sieht in der kontrollierten Abgabe eine Chance, Jugendliche zu schützenLizenzierte Fachgeschäfte könnten das Alter abfragen und anschließend aufklären und informieren. Bei Bedarf sollte auch Hilfe angeboten werden bzw. dazu weitergeleitet werden.

„Wenn wir feststellen, dass die Legalisierung und die Information über Drogenkonsum zu einer Reduktion der Konsumquoten führen, dann könnte man tatsächlich im nächsten Schritt überlegen, ob man eventuell auch weitere Drogen legalisieren möchte.“

Prof. Dr. Kirsten Müller-Vahl

Ziele der Legalisierung

Ein wichtiger Aspekt der Legalisierung ist es, verunreinigte Drogen vom Markt zu verdrängen, die eine Riesengefährdung darstellen. Man könne so auch den THC-Gehalt offiziell deklarieren und kontrollieren. Ein weiteres Ziel ist es, den Schwarzmarkt weitestgehend zu minimieren. Am Beispiel von Kanada kann man erkennen, dass der Schwarzmarkt für Cannabis um 50% gesunken ist.

Die Expertin weist schlussendlich explizit darauf hin, dass der Konsum von Cannabis trotz Legalisierung in keinem Fall verharmlost wird.

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