Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und die Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig haben die Social-Media-Kampagne „Mach Dich schlau“ ins Leben gerufen, um über die Risiken des Cannabiskonsums aufklären. Zur Aufklärung wurde ein Video der Wissenschaftlerin Mai-Thi Nguyen-Kim für das Instagram-Profil der Kampagne verwendet, in dem allerdings wichtige Stellen fehlen.
Social-Media-Kampagne
Die Social-Media-Kampagne „Mach Dich schlau“ der Bundesregierung soll junge Menschen zur kritischen Auseinandersetzung mit Cannabis anregen.
Die Kampagne entspringt dem prämierten Konzept eines Kreativwettbewerbs, den die BZgA gemeinsam mit der Bundesdrogenbeauftragten im Frühjahr 2020 durchgeführt hat.
Die Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig zeigt sich erfreut über die Kampagne:
„Es ist das erste Mal, dass auf Bundesebene so umfangreiche und vielseitige Infos über Cannabis publiziert werden.“
Aber sind die Informationen wirklich so umfangreich gewesen?
Originalvideo stark gekürzt
Für den Beitrag der Bundesregierung „Mach Dich schlau“ wurde eine halb-minütige Sequenz eines Originalvideos mit dem Titel „Cannabis wissenschaftlich geprüft“ verwendet. In diesem Originalvideo wird wissenschaftlich erklärt, wie Cannabis wirkt.
Durch die starke Verkürzung des Originalvideos wurde der Zielgruppe der Bundesregierung vorenthalten, dass zum Ende des Videos die Legalisierung von Cannabis wissenschaftlich beurteilt wird.
Das Originalvideo „Cannabis wissenschaftlich geprüft“macht aus wissenschaftlicher Sicht deutlich, dass die Einteilung in legale und illegale Drogen keinen Sinn mache. Außerdem wird betont, dass Kriminalisierung und gesellschaftliche Stigmatisierung die größten Probleme seien.
Wissenschaftsjournalistin überrascht
Nach Veröffentlichung des Videos in der Social-Media-Kampagne der Bundesregierung zeigte sich die Wissenschaftsjournalistin überrascht und erklärte auf Twitter, dass sie erst durch den Nachrichtendienst von der Kollaboration erfahren habe.
Bevor der Video-Ausschnitt jedoch für die Social-Media-Kampagne der Bundesregierung verwendet wurde, sei es ursprünglich von dem Content-Netzwerk Funk auf dessen eigenen Kanal hochgeladen worden.
Quelle:
- https://www.hanf-magazin.com/news/bzga-verwendet-wissenschaftsvideo-fuer-anti-cannabis-kampagne/