Zwillingsstudie: Cannabiskonsum mit weniger Alkoholmissbrauch assoziiert

Weniger Alkoholmissbrauch bei Zwillingen in Staaten mit Cannabislegalisierung

Minneapolis, USA. Zwillinge, die in US-Staaten mit legalem Cannabis leben, weisen keine erhöhten Raten von Psychosen auf und zeigen seltener Symptome von Alkoholmissbrauch als ihre identischen Geschwister, die in Prohibitions-Staaten leben. Auch wird die Anfälligkeit für Cannabiskonsum durch das legale Umfeld nicht verschärft. Das zeigt eine Langzeitstudie, die in der Zeitschrift Psychological Medicine veröffentlicht wurde.

Kein erhöhtes Auftreten von Psychosen oder Drogenmissbrauch

Ein Forscherteam der University of Minnesota und der University of Colorado untersuchte die Beziehung zwischen Cannabislegalisierung und dem psychosozialen Funktionieren in einer Kohorte von 240 eineiigen Zwillingspaaren. Ein Zwilling lebt in einem US-Staat, in dem der Verkauf von THC-haltigem Genusshanf für Erwachsene gesetzlich erlaubt ist, während der Andere in einem Staat lebte, in dem Marihuana strafrechtlich verboten ist.

Die Hauptergebnisse der Studie sind:

  • Die Legalisierung von Cannabis ist nicht positiv mit einem erhöhten Auftreten von Psychosen oder Drogenmissbrauchsstörungen korreliert.
  • Die Zwillinge in Staaten mit legalem Cannabis wiesen weniger häufig problematischen Alkoholmissbrauch auf als ihre Geschwister in Prohibitions-Staaten.
  • Die Anfälligkeit für Cannabiskonsum nimmt in legalen Staaten nicht zu.
  • Ein leichter Anstieg der Häufigkeit des Cannabiskonsums konnte in der legalen Gruppe festgestellt werden.
  • Lebenszeit-Inzidenzen von THC-induzierten Psychosen sind relativ selten bei Personen, die nicht bereits eine vorherige Diagnose einer psychiatrischen Erkrankung haben.

Cannabisstudie mit Zwillingen

Das Studiendesign der vorliegenden Cannabisstudie bedingt die gute Qualität der Ergebnisse. Da man davon ausgeht, dass eineiige Zwillinge dieselben Gene haben, sind die Ergebnisse komplett auf die Umweltumstände – Cannabis legal oder nicht – zurückzuführen. Positiv an der Studie ist außerdem die hohe Probandenzahl zu bemerken und dass die Zwillinge über mehrere Jahre untersucht wurden.

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