Dass der Brexit für einige Turbulenzen an den britischen und auch globalen Märkten sorgen wird, war wohl auch wirtschaftspolitischen Laien klar. Und dass davon auch die CBD Branche – auch im Vereinigten Königreich ein ernstzunehmender Wachstumsmarkt – betroffen sein wird, überrascht ebenfalls nicht.
EU-Austritt der Briten sorgt für Chaos am CBD Markt
Wie sehr die Hanfbranche nun aber durcheinandergewirbelt wird, überrascht dann doch. Schuld sind viele neue Regularien sowie ein Wust an Bürokratie und Zöllen. Die Auswirkungen betreffen aber nicht nur den Verlauf britischer CBD Produkte nach Europa. Auch für Lieferungen europäischer Rohstoffe in das Vereinigte Königreich könnte es eng werden. Daran ändert auch der gute Draht zwischen London und Washington nichts.
Die Diskussion wurde leidenschaftlich geführt und es ist noch viel zu früh, sich ein abschließendes Urteil darüber zu bilden. Brexit Befürworter träumten von einer „Lösung von Brüssels Fesseln“, Gegner sahen schon das Ende des Warenhandels kommen. Zumindest beim CBD Markt zeigt sich, dass der EU-Austritt der Briten tatsächlich für reichlich Chaos sorgt.
Sorge für britische CBD Hersteller wegen Nachschub
Um sich berechtigte Sorgen zu machen, muss man gar nicht erst auf den Handel fertiger CBD Produkte schauen. Es genügt schon ein Blick auf die Lieferung von Rohstoffen, auf die die mindestens 700 Hanf Unternehmen zwischen den schottischen Highlands und Dover angewiesen sind. Denn viele Lieferanten in Europa verzweifeln schnell bei den ganzen Formularen, die sie ausfüllen müssen, um die Zutaten über den Ärmelkanal zu schicken. Und Abnehmer gibt es angesichts eines weltweit wachsenden CBD Marktes mehr als genug, sodass man nicht unbedingt auf die britischen Kunden angewiesen ist.
Die Folge: Einige britische Unternehmen könnten gezwungen sein, ihre Lieferanten von Zutaten auf dem europäischen Festland fallen zu lassen und sich anderswo umzusehen, um zusätzliche Probleme zu vermeiden.
Verkauf nach Europa kaum einfacher
Zwischen den USA und dem Königreich muss zwar noch ein separates Zollabkommen ausgehandelt werden, Analysten gehen aber davon aus, dass die Zollsituation für US-CBD-Exporte nach Großbritannien – zumindest vorerst – unverändert bleibt. Doch auch hier wird es in Sachen Handel mit Europa schwierig. Zwar gelten für einige britische Produkte, die in die EU importiert werden, Vorzugstarife. Diese treten aber nur dann in Kraft, wenn die sogenannte „Ursprungsregeln“ erfüllt sein. Damit ist gemeint, dass ein bestimmter Prozentsatz der Inhaltsstoffe des Produkts, das von der Insel aufs EU-Festland importiert wird, britischen Ursprungs sein muss.
CBD von britischen Unternehmen, die ihre Zutaten aus den USA beziehen, verstoßen dagegen und dürfen auf diese attraktiveren Tarife nicht hoffen. Für die Marktteilnehmer in Großbritannien bedeutet das also: Rohstoffe aus der EU zu beziehen, wird künftig aufgrund der Bürokratie schwieriger. Rohstoffe aus den USA zu beziehen, bleibt zwar aktuell unproblematisch. Die daraus erstellen Artikel in die EU zu verkaufen wird aber ebenfalls schwieriger. Irgendwie wird die Situation insgesamt vor allem eins: schwieriger.