Therapien werden zunehmend maßgeschneidert für Patienten angeboten. Fachleute sprechen dabei von der individualisierten Medizin. Das bedeutet, die Behandlungsangebote werden so aufbereitet, dass sie ganz genau auf die konkreten Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten sind. Einem Team aus schwedischen und griechischen Wissenschaftlern ist es nun gelungen, individualisierte CBD Tabletten im 3D Drucker herzustellen. Mit den entsprechenden Daten „gefüttert“, produziert das Gerät die Tablette in genau den Abmessungen und Dosierungen, wie sie der entsprechende Patient benötigt. Das Projekt könnte wegweisend sein, denn bislang sind On Demand Lösungen in der Pharmakologie noch nicht weit verbreitet.
Innovation folgt dem Trend der individualisierten Medizin
Die Innovation folgt damit dem Trend der individualisierten Medizin, in deren Rahmen therapeutische Massenprodukte zunehmend, an Bedeutung verlieren und patientenindividuelle Behandlungskonzepte in den Vordergrund rücken. Etwas salopp ausgedrückt bedeutet das, dass jeder Patient genau die Tablette erhält, die er für seinen Bedarf braucht.
Zahlreiche Daten werden in den 3D Drucker eingespeist
Wie beim industriellen 3D Druck stellt auch bei der Herstellung der CBD Tabletten eine Computerdatei den Ausgangspunkt dar, anhand derer der Drucker das Produkt anfertigt. Eine solche Datei muss im konkreten Fall Informationen wie Dosierung, Wirkstofffreisetzung, Zerfallseigenschaften und sogar Aussehen der Tablette enthalten. Diese Eckpfeiler wiederum werden anhand von Patientendaten (z. B. Gewicht, Größe, Alter etc.) generiert. Damit aus den Informationen über den Patienten letztendlich eine maßgeschneiderte Tablette wird, sind viele Rechenschritte notwendig. Hierzu stellen die Wissenschaftler in ihrer Studie einen sog. Proof of Concept Rechenalgorithmus vor.
Herstellung von personalisierten Medikamenten an dezentralen Versorgungspunkten
Der Rechenalgorithmus stellt schließlich eine digitale Designdatei her, die dem 3D Drucker dann als Bauplan für die Herstellung der CBD Tabletten dient. Damit diese auch wirklich sicher sind, wurde dieser Algorithmus im Rahmen der Studie hinsichtlich seiner Dosisabschätzung und v. a. der Reproduzierbarkeit untersucht. Denn wenn dieses Modell Schule macht, muss gewährleistet sein, dass die hergestellten Medikamente immer und ausnahmslos sicher sind. Dann allerdings könnte diese Erfindung eine wahre Revolution sein, denn sogenannte Manufacturing on Demand Lösungen sind in der Medizin bisher die absolute Ausnahme. Bisher gibt es zwar eine riesige Auswahl an Medikamenten. Diese sind aber nicht auf die ganz persönlichen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt. Das könnte sich bald ändern. Z. B., wenn in Kliniken eigene 3D Drucker für Medikamente stehen.
Quellenangaben
https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0378517321002416#