Überraschenderweise führte die Cannabis-Legalisierung in Kanada nicht zu einem Anstieg von positiven Drogentests bei Traumapatienten. Dies belegt eine Studie, die im Canadian Journal of Surgery veröffentlicht wurde.
Die rechtliche Situation
Am 17. Oktober 2018 wurden in Kanada der Anbau, der Kauf, der Besitz und der Konsum von Cannabis und den daraus hergestellten Produkten legalisiert. Kanada ist damit das zweite Land weltweit, das diesen Schritt getan hat.
Die Studie
Forscher der Western University nutzten die Gelegenheit und führten Drogentests an 210 Menschen, die ein Trauma erlitten hatten und in einem Trauma-Zentrum in London, Ontario behandelt wurden, durch, um herauszufinden, ob die Cannabis-Legalisierung zu einem Anstieg des Drogenkonsums bei diesen Patienten führen würde. Die Tests wurden in der Zeit vom 1. Juli bis zum 30. September 2018, also vor der Legalisierung und vom 1. November 2018 bis zum 21. Januar 2019, also nach der Legalisierung durchgeführt. Bei den Studienteilnehmern handelte es sich überwiegend um Menschen, die in Autounfälle verwickelt gewesen waren. Vor der Legalisierung wurden Drogentests bei 88 Patienten des Trauma-Zentrums durchgeführt und nach der Legalisierung bei 99 Patienten. Sie wurden jeweils auf Cannabinoide wie CBD und THC, sowie auf Amphetamine, Kokain und Opioide getestet.
Die Ergebnisse
Bis auf eine kleine Untergruppe von Menschen mit penetrierenden Traumata (ausgelöst durch einen Gegenstand, der die Haut durchbohrt hatte) gab es keine Veränderungen in der Anzahl der positiven Testergebnissen der Drogentests. In der Untergruppe wurde ein leicht ansteigender Trend bei den positiven Testergebnissen verzeichnet.
Schlussfolgerung
Nach Angaben der Forscher blieb der durch die Legalisierung befürchtete Anstieg des Cannabis-Konsums zumindest bei den Trauma-Patienten, die in diesem Trauma-Zentrum behandelt wurden, aus. Dies zeigte die Studie.