Nach einer Umfrage von The Harris Poll, beauftragt von der Samueli Stiftung, nutzen doppelt so viele junge Menschen Cannabisprodukte als Schmerzmittel als die Vergleichsgruppe der über 45-jährigen.
Die Umfrage unter Schmerzpatienten
Es wurden 2.000 erwachsene US-Amerikaner befragt und es stellte sich heraus, dass 22 Prozent der 18- bis 34-Jährigen Cannabis oder CBD Öl zur Behandlung von Schmerzen nutzen. Im Vergleich dazu sind es in der Gruppe der über 45-Jährigen nur 11 Prozent.
78 Prozent der Studienteilnehmer behandeln ihre Schmerzen ohne Drogen, manche nur mit diesen Methoden, andere in Kombination mit pharmazeutischen Mitteln. 70 Prozent gaben an, medikamentöse Behandlungen zu nutzen. Davon fallen 53 Prozent auf frei verkäufliche Medikamente gefolgt von Sport mit 43 Prozent, Kälte- oder Wärmebehandlungen (34 Prozent), gesunder Ernährung (26 Prozent) und dem Einsatz von Cannabis bzw. CBD (16 Prozent).
Generell lässt sich bei den Patienten mit chronischen Schmerzen ein Trend zu nicht-pharmazeutischen Behandlungsformen ablesen. Eine große Mehrheit der Befragten interessiert sich dafür. So würden 80 Prozent gern ihre Schmerzen durch gesunde Ernährung in den Griff bekommen, gefolgt von dem Wunsch, sie durch Bewegung zu verbessern (71 Prozent) oder durch Massage (68 Prozent), Physiotherapie (68 Prozent) oder durch Achtsamkeitsübungen zur Stressreduktion oder Meditation (61 Prozent).
Die Arten von chronischen Schmerzen
Viele junge Erwachsene leiden bereits unter chronischen Schmerzen. 32 Prozent leiden unter Rückenschmerzen, jeweils 20 Prozent unter Nacken- oder Knieschmerzen. 29 Prozent gaben an, dass sich die Probleme seit Beginn der Pandemie verschlimmert haben im Vergleich zu 15 Prozent in der Gruppe der über 45-Jährigen. Drei Viertel der jungen Studienteilnehmer sagten, dass sie nicht wüssten, welcher Gesundheitsdienstleister ihnen am besten bei der Behandlung ihrer Schmerzen helfen könnte.
Erkenntnisse aus der Studie
Der Arzt und geschäftsführende Direktor der Abteilung Integrative Health Programs der Samueli Stiftung Dr. Wayne Jonas zeigte sich besorgt über die große Anzahl junger Menschen, die bereits unter chronischen Schmerzen leiden und sich mit Cannabisprodukten selbst behandeln. Zurzeit ist bekannt, dass Cannabisprodukte gegen einige Arten von Schmerzen eingesetzt werden können, beispielsweise gegen solche, die von Krebserkrankungen herrühren. Zu anderen Schmerzarten ist die Studienlage in Bezug auf Cannabis- oder CBD-Produkte im Moment noch dünn. Dr. Wayne schlägt vor, dass Schmerzpatienten erst andere Optionen ausprobieren und sich von ihrem Arzt beraten lassen sollten, bevor sie ihre Schmerzen mit Cannabisprodukten behandeln. Er deutet dies als Weckruf an die Ärzte, die
„…nach mehr Informationen zur Behandlung von chronischen Schmerzen suchen sollten, besonders in Bezug auf nicht-medikamentöse Behandlungsformen“.
Quelle:
canex.co.uk/young-adults-more-likely-to-use-cannabis-products-to-manage-chronic-pain/