Eine Studie mit Menschen, die an Multipler Sklerose leiden, hat ergeben, dass der Großteil der Betroffenen Cannabis zur Linderung der Symptome konsumiert. Aufgefallen ist, dass die Befragten vor dem Konsum keine medizinische Beratung in Anspruch nehmen, sondern ihre Informationsquelle woanders suchen.
Über Multiple Sklerose
Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems. Häufig werden dabei das Gehirn, das Rückenmark sowie die Sehnerven befallen. Bei dieser lebenslangen Erkrankung kann es häufig zu schweren Behinderungen führen. Signifikante Symptome kennzeichnen die MS und belasten die Betroffenen enorm. Dazu zählen Spastik, Schwäche, Sensibilitätsstörungen, schmerzhafte Spasmen, Ataxie, Tremor, Sehnervenentzündung und komplexe Ophthalmologie, Müdigkeit und Dysphagie.
Am häufigsten wird Multiple Sklerose bei Menschen im Alter von 20 bis 30 Jahren entdeckt. Die Krankheit äußert sich zu beginn mit einzelnen Schüben wie Anfällen oder Exazerbationen. Bei manchen Betroffenen verläuft die Krankheit auch mit einem allmählichen Fortschreiten. Bisher konnten Spezialisten und Ärzte die Ursachen der Erkrankung noch nicht vollständig klären. Fest steht allerdings, dass genetische und auch umweltbedingte Aspekte dazu beitragen.
Befragte empfinden Cannabis-Wirkung als positiv
31% der Befragten gab an, Cannabis zu konsumieren. Insgesamt 20% wurden zum Zeitpunkt der Durchführung als aktuelle Konsumenten gewertet, da sie 30 Tage vor der Befragung Cannabis gegen die MS-Beschwerden verwendet hatten. Am meisten wurde Cannabis gegen Spastiken, Schmerzen und gegen Schlafstörungen eingesetzt.
Als erfreulich ist zu werten, dass 95% der Konsumenten über positive Erfahrungen berichteten. Die Befragten gaben an, dass Cannabis ihnen bei der Linderung der Symptome geholfen hat.
Nicht bekannte Informationsquellen
Einem Bericht zufolge, hat fast jeder dritte der Befragten Cannabis schon zur Behandlung der MS-Symptome ausprobiert. Ein leitender Arzt der Studie merkte an, dass die Informationsquellen dieser Patienten allerdings nicht gut bekannt sind.
Auch erwähnte der Arzt der Cleveland Clinic in Ohio, dass Patienten zwar mit ihrem Leistungsträger und Arzt über Cannabis sprechen, sie aber nicht zu der primären Quelle für medizinische Beratung zählen.
Die meisten Befragten gaben an, sich selbst zu dem Thema Cannabis schlau gemacht zu haben. Einige testen Cannabis an sich selbst, ohne irgendeine Art von Forschung. Manche wiederum holen sich die Informationen bei dem Cannabisanbieter.
Ärzte sollen eine größere Rolle bei der Aufklärung spielen
Patienten mit MS sind häufig von einer Spastik betroffen und die derzeitigen Behandlungen reichen nicht aus, um die Spastik zu kontrollieren. Infolgedessen greifen einige Patienten zu nicht zugelassenem CBD [Cannabidiol] oder medizinischem Cannabis, die zwar von Nutzen sein können, aber nicht vollständig untersucht wurden und deren Dosierung nicht standardisiert ist.
Dem leitenden Arzt war deshalb wichtig zu verdeutlichen, dass Ärzte eine größere Rolle bei der Beratung von Cannabiskonsumenten in Bezug auf die Verwendung von Cannabis bei MS spielen können und sollen.
CBD-THC-Option gegen MS
Darüber hinaus kam bei der Studie heraus, dass sich Nabiximols (Mischung aus CBD und THC) als vorteilhaft erwiesen hat. Diese Mischung sei gut untersucht und weist laut klinischen Studien ein bekanntes Sicherheitsprofil auf.
Quelle:
canex.co.uk/cannabis-multiple-sclerosis-study/