Die Cannabislegalisierung schreitet weiter voran und soll voraussichtlich noch vor Weihnachten den Deutschen Bundestag passieren. Das hat zur Folge, dass aktuell schon einige der so genannten Cannabis Social Clubs in ganz Deutschland gegründet werden.
Was es damit auf sich hat und worauf bei der Wahl eines geeigneten Cannabis Clubs zu achten ist, besprechen wir heute mit Fabian Baumann vom Cantura Cannabis Club aus München.
Hi Fabian, schön, dass du dir Zeit genommen hast! Magst du unseren Lesern einmal erklären, was ein Cannabis Club eigentlich genau ist?
Vielen Dank für die Einladung! Nun, ein Cannabis Social Club ist eine Vereinigung von KonsumentInnen und PatientInnen, die gemeinsam Cannabis anbauen und an ihre Mitglieder abgeben. Neben des Anbaus steht aber auch das Thema Austausch, Aufklärung und Suchtprävention im Mittelpunkt. Es ist also ein Ort der Gemeinschaft rund um das Thema Cannabis.
In Spanien gibt es solche Cannabis Social Clubs ja schon länger. Inwiefern unterscheiden sich diese von den geplanten in Deutschland?
Ja das stimmt, Spanien war hier ein Vorreiter für Deutschland. Ich denke der größte Unterschied liegt darin, dass es in Spanien keine wirkliche Legalisierung gibt, sondern nur eine Art Duldung. Das hat zur Folge, dass die Cannabis Social Clubs in Spanien sich eher in einem juristischen Graubereich bewegen. In Deutschland hingegen werden die Clubs und Ihre Aktivitäten klar durch das Cannabisgesetz geregelt sein.
Die Cannabis-Branche zieht ja auch immer wieder zwielichtige Leute an. Wie können Interessierte denn sicher sein, dass sie einen seriösen Cannabis Club gefunden haben?
Ich glaube es ist wichtig darauf zu achten, dass der Club sehr transparent nach außen agiert. Dazu gehört besonders, wer diesem Verein als Vorstand vorsteht, dass die Satzung öffentlich einsehbar ist und auch die Beitragsordnung klar verständlich und einsehbar ist. Umgekehrt wäre ich bei Cannabis Clubs, die keine Webseite haben und eher intransparent agieren vorsichtig.
Welche Produkte werden denn alles in einem Cannabis Club verkauft werden?
Zum jetzigen Stand werden nur Blüten, so genannte Buds und Haschisch erlaubt sein. Hier herrscht in der Koalition aber noch Uneinigkeit. Insbesondere der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir würde gerne auch Edibles, also Kekse, Gummies oder auch Schokolade mit Cannabis erlauben. Der Bundesgesundheitsminister Lauterbach hingegen ist strickt gegen solche Produkte.
Wie ist das mit den Strains bzw. gibt es THC-Grenzen?
Das ist eine sehr gute Frage. Grundsätzlich werden alle Strains, also alle Sorten und Züchtungen der Cannabis-Pflanze von den Clubs angeboten werden dürfen. Je nachdem, wie gut die Kompetenz des Clubs ist, desto besser dürfte auch die Auswahl der Strains und die Qualität des Cannabis sein. Für 18 bis 21-jährige hält das aktuelle Gesetz aber eine Besonderheit parat. Sie dürfen nur Cannabis mit einem THC-Gehalt von maximal 10% erwerben.
Für wen sind die Cannabis Clubs denn das richtige?
Das ist ja das wunderbare, die Cannabis Clubs sind wirklich für alle. Für Interessierte, für Konsumenten und für Patienten. Die Clubs geben den Menschen erstmals die freie Entscheidung über ihren eigenen Konsum. Sie können entscheiden, in welchem Club Sie Mitglied sein möchten, welche Strains sie kaufen möchten und auch mit welchen THC- oder CBD-Gehalten sie am besten zurechtkommen.
Ich kann von daher nur jeden Neugierigen ermutigen sich an einen Cannabis Club zu wenden und zu sehen, inwiefern das vielleicht passen könnte.
Welches Konzept verfolgt ihr mit eurem Cantura Cannabis Club?
Wir haben bereits vor einigen Jahren unter der Marke Cantura eine der führenden Cannabis-Marken in Deutschland aufgebaut. Unser Markenversprechen ist dabei immer das gleiche: Natürliche Gesundheit mit der Kraft des Hanf. Unser Anspruch ist es, unseren Mitgliedern und auch den Cannabis-Patienten bestes Cannabis für deren mentales und physisches Wohlbefinden zur Verfügung zu stellen. Wir sind auch besonders stolz darauf, dass wir sehr viele weibliche Mitglieder in unseren Reihen haben und freuen uns über jeden, der noch Mitglied werden möchte.
Vielen Dank für das spannende Gespräch!
Vielen Dank, für das Interview!
Weitere Quellen: