Cannabis Flavonoid könnte bei Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs helfen

Neue Hoffnung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

Der Bauchspeicheldrüsenkrebs gehört zu den onkologischen Erkrankungen mit der ungünstigsten Heilungsprognose. Auch die Überlebensraten sind gegenüber anderen Krebserkrankungen vergleichsweise schlecht. Entsprechend intensiv wird an verbesserten Behandlungsmöglichkeiten geforscht. Ein Ansatz könnte dabei ein Inhaltsstoff von Cannabis sein. In einer kürzlich veröffentlichten Studie fanden Forscher heraus, dass ein Cannabis Flavonoid das Tumorwachstum hemmen kann. Bei Tieren zeigte sich ein Effekt sowohl bei lokalen als auch metastasierten Karzinomen des Pankreas. Die Wissenschaftler sehen durchaus großes therapeutisches Potenzial, das unbedingt tiefer gehend erforscht werden müsse. Schließlich sind bessere Therapiemöglichkeiten dringend notwendig, um Betroffenen eine höhere Lebensqualität und ein längeres Überleben zu ermöglichen.

FBL-03G: Dahinter verbirgt sich zum Glück keine neue Mutation des Coronavirus, sondern die Bezeichnung eines Cannabis Flavonoids. Flavonoide sind sekundäre Pflanzenstoffe, die den Pflanzen ihre typische Farbe verleihen und so Bestäuber anlocken. FBL-03G ist in der Hanfpflanze enthalten und hat offenbar krebshemmende Eigenschaften. Wissenschaftler der Harvard Medical School und des Dana Farber Cancer Institute haben dies im Tiermodell untersucht.

Bauchspeicheldrüsenkrebs mit schlechter Prognose

Bauchspeicheldrüsenkrebs hat insgesamt eine schlechte Prognose. Die Überlebensrate ist verglichen mit den meisten anderen Krebserkrankungen eher gering. Herkömmliche onkologische Behandlungsansätze wie Operationen, Chemotherapie und Bestrahlung bringen meist nicht den durchschlagenden Erfolg. Die US-Forscher sind entsprechend überrascht, aber auch hoffnungsvoll angesichts der guten Ergebnisse, die mit dem Hanfinhaltsstoff erzielt wurden.

FBL-03G bremst das Wachstum lokaler und metastasierter Tumore

Am Tiermodell wurde untersucht, inwieweit das Flavonoid Derivat FBL-03G das Fortschreiten von Tumoren der Bauchspeicheldrüse hemmen kann. Dabei zeigte sich, dass der Pflanzenstoff sowohl lokal begrenzte als auch metastasierende Bauchspeicheldrüsenkrebserkrankungen abzubremsen vermochte. Besonders interessant dabei: Das Krebswachstum wurde sogar an entfernten Körperstellen gehemmt, in die das Pankreaskarzinom bereits gestreut hatte. Hierzu heißt es sinngemäß in der Studie:

„Ein solcher Therapieansatz könnte sich dazu eignen, Metastasen zu behandeln und das Gesamtüberleben zu steigern. Aktuell laufen hierzu weitere Studien, um den spezifischen Wirkungsmechanismus des Cannabis Derivats FBL-03G zu evaluieren.“

Forscher sind von den Ergebnissen überrascht

Vor allem die Tatsache, dass auch anatomisch entfernte Metastasen auf das Derivat ansprechen, überraschte die Forscher. So heißt es in der Studie weiter:

Die Ergebnisse von FBL-03G zeigen ein großes Potenzial, das bei weiteren Untersuchungen zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs in Betracht gezogen werden kann.

Ein weiterer Benefit: Der Inhaltsstoff ist nicht psychoaktiv, was den therapeutischen Einsatz erleichtern könnte. Klar ist schon jetzt, dass dieser Ansatz intensiv untersucht wird, denn gerade bei Bauchspeicheldrüsenkrebs braucht es dringend neue und effektivere Behandlungsansätze.

Quellenangabe

  • https://www.healtheuropa.eu/cannabis-flavonoid-pancreatic-cancer/93037/

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