Kein Anstieg der Verkehrstoten nach Cannabislegalisierung

Kein Anstieg von Verkehrstoten nach Cannabis Legalisierung

USA. Eine Studie konnte keine Erhöhung der Verkehrstoten nach der Cannabis Legalisierung in den US-Staaten Colorado und Washington feststellen.

Kein Zusammenhang zwischen Verkehrstoten und legalem Cannabis

Forscher werteten die Daten der Verkehrstoten der Staaten Colorado und Washington in der Zeit von 2005 bis 2017 aus. Daten aus den Jahren vor der Legalisierung von Cannabis mit denen aus den Jahren danach wurden gegenübergestellt. Das Ergebnis: Es gab nur einen geringen Anstieg von Verkehrstoten nach der Cannabislegalisierung in Colorado, in Washington hingegen gar keinen. In Washington ist Cannabis mit THC zum Freizeitgebrauch seit Dezember 2012 legal und in Colorado seit Januar 2014. Der Autor der Studie vermutet, dass unter anderem Cannabistourismus zu dem leichten Anstieg der Verkehrstoten in Colorado beigetragen haben könnte.

Auch in anderen US-Staaten gab es, nachdem sie Cannabis legalisierten, keine nennenswerten Abweichungen bei den Zahlen der Verkehrstoten. In Pennsylvania sank die Zahl sogar. In New Mexico schwankte sie. Diese Ergebnisse legen keinen Zusammenhang zwischen legalen Marihuana und Verkehrstoten nahe.

Gründe für Fahruntüchtigkeit

Gegner der Cannabis Legalisierung erwarten eine Erhöhung der Zahl der Verkehrstoten. Denn Cannabiskonsum wird mit geringerer neuromotorischer und neurokognitiver Leistung in Verbindung gebracht, die zu geringer Fahrsicherheit, riskanter Fahrweise und hoher Unfallwahrscheinlichkeit führen. Die vorliegende Studie kann diese Sorge mit statistischen Mitteln widerlegen.

Ein Problem bei den analysierten tödlichen Verkehrsunfällen war die Nichtnutzung des Sicherheitsgurts. In Colorado war dies bei 50 Prozent der tödlichen Unfälle der Fall, in Washington State bei 30 Prozent. Es ist möglich, dass Menschen nach Cannabiskonsum vergessen, den Sicherheitsgurt anzulegen. Neuere Studien weisen allerdings daraufhin, dass nicht nur Marihuana sondern auch andere bewusstseinserweiternde Substanzen wie Alkohol ähnlich negative Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit haben.

Siehe auch: THC Wirkung

Bedeutung für die Cannabis Legalisierung in Deutschland

Die Ergebnisse der aktuellen Studie deuten daraufhin, dass unerwünschte, unbeabsichtigte Auswirkungen von legalen Freizeit-Cannabis sehr unterschiedlich sein können und möglicherweise von von Staat zu Staat abweichender Umsetzung der Gesetze abhängen (z. B. Dichte von Geschäften, in denen Marihuana verkauft wird). Auch für die Cannabis Legalisierung in Deutschland gilt also: Politische Maßnahmen, Gesundheitsprogramme und Durchsetzungsstrategien sind erforderlich sind, um erhöhte Raten von Verkehrsunfällen zu verhindern.

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