Forscher werden nicht müde, nach neuen Ansätzen für die Therapie von Covid-19 zu suchen. Der Großteil der Corona-Infektionen – die Ursache für Covid-19 – verläuft mild. Doch eine nicht unbeträchtliche Zahl an Patienten muss intensivmedizinisch versorgt und im Extremfall sogar beatmet werden. Grund hierfür ist die massive Entzündungsreaktion in der Lunge, die durch eine Infektion mit dem Coronavirus ausgelöst werden kann. Mediziner sprechen in diesem Zusammenhang von einem sogenannten „Zytokinsturm“, da die Lunge sprichwörtlich mit entzündungsfördernden Botenstoffen überflutet wird. Genau hiergegen scheint einer neuen Studie zufolge CBD zu helfen. Im Tierversuch regenerierten sich geschädigte Lungen schneller, gleichzeitig sanken Infektionsgeschehen und Körpertemperatur.
Die Welt der Medizin hat aktuell vor allem ein Ziel: einen Impfstoff und ein Medikament gegen die Corona-Infektion zu finden, die weltweit weiterhin mit voller Wucht ganze Länder überrollt. Zumindest für die Behandlung akut Erkrankter gewinnt CBD immer mehr an Bedeutung. Eine neue Studie der Augusta University of Georgia (USA) fand nun konkrete Hinweise, dass das Hanfprodukt schwere Entzündungsgeschehen – sogenannte Zytokinstürme – im Rahmen von Covid-19 deutlich abschwächen und Lungenschädigungen reduzieren kann. Studienleiter und Immunologe Dr. Babak Baban fasst die Dringlichkeit der Situation wie folgt zusammen:
„Das Akute Lungenversagen ist ein Hauptkiller in schweren Fällen einiger Virusinfektionen der Atemwege, einschließlich des Coronavirus, und wir brauchen dringend bessere Interventions- und Behandlungsstrategien.“
CBD reguliert entzündliche Botenstoffe im Rahmen von Covid-19 herunter
Covid-19 verursacht bei einigen Patienten eine übermäßige Produktion von entzündungsfördernden Molekülen wie den Interleukinen IL-6 und IL-1β sowie von Immunzellen wie Neutrophilen und Monozyten. Diese überfluten die Lunge, was Ärzte als Zytokinsturm bezeichnen. Die Folgen sind dramatisch: Durch die massive Entzündung kann die Lunge ihrer normalen Aufgabe, der Aufnahme von Sauerstoff aus dem Blut und der Abgabe von Kohlendioxid an das Blut, nur noch unzureichend oder gar nicht mehr nachkommen. Es entstehen Schäden im Lungengewebe und der Patient muss beatmet werden. Immer wieder kommt es dabei vor, dass Patienten diese Situation nicht überleben. Die Studie konnte nun zeigen, dass reines CBD die Heilung der Lunge unterstützen und die schwere Entzündungsreaktion reduzieren kann. Die Gabe von Cannabidiol verhalf darüber hinaus, strukturelle Schädigungen zu vermindern und die Sauerstoffversorgung zu verbessern.
Weitere Untersuchungen zur Anwendung beim Menschen sind nötig
In weiteren klinischen Studien gilt es nun herauszufinden, wie eine Therapie bezüglich Dosierung und Anwendung konkret bei Covid-19-Patienten aussehen kann. Auch wenn die bisherigen Untersuchungen am Mausmodell vielversprechend sind, muss die Anwendung bei Menschen genauestens klinisch evaluiert werden. Überdies wissen Forscher jetzt, dass das Coronavirus nicht nur die Lunge, sondern auch zahlreiche andere Organe angreift. Daher konzentrieren sich Dr. Baban und sein Team nun auf Untersuchungen, die den Effekt von CBD auf weitere Covid-19geschädigte Organe wie Darm, Herz und Gehirn beleuchten.
Quellen:
https://www.liebertpub.com/doi/10.1089/can.2020.0043