EIHA: Seit Beginn des Jahres ist Cannabidiol (CBD) Teil des Novel Food-Katalogs der EU. Die Europäische Kommission stuft das Cannabinoid damit als „neuartiges Lebensmittel“ ein, was langfristig zu aufwändigen Genehmigungsprozessen für die Hersteller führen könnte. Dies ist besonders gefährlich für die Industrie und vor allem für die Verbraucher. Die EIHA (European Industrial Hemp Association) hat daher nun seine Mitglieder dazu aufgerufen, Dokumente zusammen zu tragen die beweisen, dass CBD eben kein „Novel Food“ ist. Das Ziel: Als Industrie gemeinsam für die Verfügbarkeit von CBD-Produkten einzustehen.
Am 16.7. wurde das „Hilfegesuch“ durch die EIHA an insgesamt fast 300 Mitglieder in ganz Europa versandt. Darin werden diese darum gebeten, in ihren nationalen Archiven nach Nachweisen für den Einsatz von CBD und Hanfextrakten bzw. Hanfblüten und -blättern vor dem Jahr 1997 zu suchen. Als Novel Food gelten nämlich nur solche Lebensmittel, die im Raum der EU nicht schon vor 1997 kommerziell verwendet wurden. Die EIHA ist davon überzeugt, dass diese Regelung für CBD nicht zutrifft und die Einstufung als Novel Food daher schlichtweg falsch ist.
Zwar ist der Novel Food-Katalog nach der eigenen Bewertung durch die EU-Kommission lediglich eine Empfehlung und nicht bindend, ein Eintrag in diesem Katalog wird mittelfristig jedoch dazu führen, dass Hersteller von CBD-Produkten sehr teure und langwierige Genehmigungsverfahren durchlaufen müssten. Dies würde vor allem dafür sorgen, dass der absolute Großteil der Anbieter vom Markt verschwinden würde und lediglich eine sehr kleine Zahl großer Lebensmittel-Giganten bestehen könnte. Die EIHA bewertet dies mit den Worten:
Diese Restriktionen nehmen einen enormen Einfluss auf unsere Industrie, vor allem auf den CBD- und Nahrungsmittelbereich.
Dies wäre vor allem auch für die Verbraucher eine äußerst negative Entwicklung. Aus diesem Grund wurde der aktuelle „Call to Action“ an 300 Mitglieder in ganz Europa versandt. Bis dato verfügt die EIHA bereits über gut 20 Nachweise, die den Standpunkt, dass CBD kein Novel Food sei, unterstützen. Diese sind seit Mai in Form eines Positionspapiers der EIHA im Umlauf. Dennoch möchte man zur Untermauerung der eigenen Argumente gern gemeinsam als Industrie weitere Nachweise zusammentragen und der EU-Kommission vorlegen.
Es bleibt also zu hoffen, dass in den nächsten Wochen noch zahlreiche weitere Nachweise in den unterschiedlichen Sprachen Europas zusammen getragen werden können. Nur so kann es gelingen, gemeinsam gegen die fälschliche Einstufung von CBD vorzugehen. Die EIHA jedenfalls ist sich seiner Sache sicher und fügte dem Schreiben deshalb die Aussage bei:
Wir wissen, dass es eine vielseitige Vergangenheit hinsichtlich des Einsatzes von Hanfblüten und -blättern in Nahrungsmitteln gibt.