Studie: Klischee des „faulen Kiffers“ stimmt nicht

Cannabis Konsum führt nicht zur Motivationslosigkeit

London, England. Laut einer neuen Studie hat Cannabiskonsum keinen Einfluss auf die Motivation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. 

Von wegen Kiffer sind antriebslos

Das Vorurteil, Konsumenten von THC-haltigem Cannabis haben keine Motivation und seien lustlos, hält sich stark in der Gesellschaft. Britische Forscher befragten daher 274 Jugendliche und junge Erwachsene, aufgeteilt in zwei Untergruppen: Cannabiskonsumenten und Kontrollpersonen. Fehlende Motivation wurde anhand der Kategorien Apathie, Anhedonie (die Unfähigkeit, Freude zu empfinden) und die Fähigkeit, anstrengende Entscheidungen zu treffen gemessen.

Die Forscher konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen feststellen. Das bedeutet: Es konnte nicht nachgewiesen werden, dass Marihuana-Konsumenten unmotivierter sind als Nicht-Konsumenten. Das Vorurteil über Konsumenten stammt von der entspannenden THC Wirkung, dem Hanfwirkstoff, der beim Kiffen „high“ macht.

Gegen die Stigmatisierung von Cannabis-Konsumenten

Die Autoren der Studie, die im The International Journal of Neuropsychopharmacology veröffentlicht wurde, kommentieren:

„Der Cannabiskonsum wurde in der Vergangenheit mit Amotivation in Verbindung gebracht, was sich in dem weit verbreiteten, abwertenden Klischee des ‚faulen Kiffers‘ widerspiegelt. In dieser Studie widerlegen wir dieses Klischee, indem wir zeigen, dass eine relativ große Gruppe erwachsener und jugendlicher Cannabiskonsumenten und Kontrollpersonen sich in mehreren Belohnungs- und Motivationswerten nicht unterschieden.

Insbesondere berichteten Personen, die im Durchschnitt vier Tage pro Woche Cannabis konsumierten, im Vergleich zu Personen, die kein Cannabis konsumierten, nicht über eine größere Apathie oder Anhedonie, eine geringere Bereitschaft, sich für eine Belohnung anzustrengen, oder eine geringere Bereitschaft, eine Belohnung zu wollen oder zu mögen. […] Unsere Ergebnisse tragen zu der wachsenden Zahl von Belegen bei, die darauf hindeuten, dass nicht-akuter Cannabiskonsum nicht mit Amotivation verbunden ist, was dazu beitragen könnte, die Stigmatisierung von Cannabiskonsumenten zu verringern.“

Stand der Forschung: Kein Zusammenhang zwischen Marihuana und Amotivation

Diese Ergebnisse decken sich mit denen anderer Studien, die ebenfalls zu dem Schluss kamen. Die Behauptung, Marihuana-Konsumenten hätten Probleme mit der Motivation, scheint nicht zuzutreffen. Das Ergebnis dieser Studie hilft hoffentlich, die Stigmatisierung und Stereotypisierung von Marihuana-Konsumenten zu verringern.

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