Wie profitabel wäre eine Cannabislegalisierung für Deutschland?

Wirtschaftliche Auswirkungen der Cannabislegalisierung in Deutschland

Berlin. Bei einer Cannabis Legalisierung rechnen Experten mit Steuermehreinnahmen von 3,4 Milliarden Euro, Einsparungen von 1,3 Milliarden Euro für Polizei und Justiz sowie 27 000 neue Arbeitsplätze – insgesamt könnte die Gesellschaft mit 4,7 Milliarden jährlich profitieren. 

Welt-Cannabis-Markt 

Deutschland ist der größte Markt für Cannabisprodukte in Europa. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass Deutschland auch die stärkste Wirtschaftsmacht in Europa und viertstärkste weltweit ist, nach den USA, Japan und China. Bis vor kurzem war Deutschland Importweltmeister für Cannabisprodukte, wurde jedoch von Israel überholt. Dies liegt zum Teil an der steigenden Inlandsproduktion und an gestiegenen Importen durch Israel.

Was würde sich durch die Legalisierung von Cannabis in Deutschland ändern?

Es wird davon ausgegangen, dass dies europaweit einen sehr großen Effekt hätte, denn Deutschland nimmt oft eine Vorreiterrolle für die anderen europäischen Staaten ein. Auch wirtschaftlich könnte eine Legalisierung von Cannabisprodukten für Erwachsene große Vorteile mit sich bringen. Kürzlich wurde eine dementsprechende Studie auf Reuters veröffentlicht. Eine Cannabislegalisierung könnte zu Steuermehreinnahmen von zusätzlich 3,4 Milliarden Euro und zur Schaffung von 27 000 neuen Arbeitsplätzen führen. Gleichzeitig würden 1,3 Milliarden Euro für Polizei und Justiz eingespart werden. Der Nettogewinn der Cannabislegalisierung für den deutschen Staat werden daher auf 4,7 Milliarden Euro geschätzt.

Die Studie wurde vom Düsseldorf Institute for Competition Economics, das zur Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf gehört, durchgeführt. Der Auftrag dafür kam vom Deutschen Hanfverband. Bei diesen Zahlen stellt sich die Frage, wann die deutsche Regierung Cannabis für Erwachsene legalisieren wird. Für medizinische Anwendungen (siehe CBD auf Rezept) wurde Cannabis bereits 2017 in Deutschland legalisiert. 

Einschätzungen von Bloomberg

Vor einigen Tagen veröffentlichte Bloomberg eine Meldung, dass sich politische Kräfte für eine Legalisierung zusammenschließen und an Fahrt gewinnen. 

„Deutschlands wahrscheinliche nächste Regierungskoalition nähert sich einer Vereinbarung zur Legalisierung von Cannabis für den Freizeitgebrauch. Dies ist das bisher stärkste Signal, dass das lang erwartete Wachstum des europäischen Marihuana-Marktes an Fahrt gewinnt.

Die Unterhändler der Sozialdemokraten, der Grünen und der wirtschaftsfreundlichen Freien Demokraten feilen an den Details, einschließlich der Bedingungen, unter denen der Verkauf und die Verwendung von Cannabis für den Freizeitgebrauch erlaubt und reguliert werden soll, wurde aus dem Umfeld der Parteien verlautbart.“

An diesem Punkt stellt sich nicht mehr die Frage, OB Deutschland Cannabis legalisieren wird, sondern nur noch, WANN dies geschehen wird. 

Die Entwicklung in anderen europäischen Ländern

Luxemburg hat bereits Pläne angekündigt, Cannabis für Erwachsene im Jahr 2022 zu legalisieren. Die Schweiz und die Niederlande arbeiten bereits an entsprechenden Pilotprojekten. Auch diese Entwicklungen dürften die deutschen Gesetzgeber beeinflussen, denn diese werden nicht tatenlos zusehen, wie die Nachbarländer bereits satte Profite durch die Legalisierung einstreichen.

Die deutsche Hanfbranche und ihre Kunden erwarten die nächsten Entwicklungen mit großer Spannung. Die Unterstützung wächst täglich und dies europaweit. Im Juli 2022 ist eine große Flagship-Konferenz, die ICBC International Cannabis Business Conference in Berlin geplant, zu der die Leser herzlich eingeladen sind. 

Quelle: 

https://internationalcbc.com/how-much-public-revenue-would-cannabis-legalization-generate-in-germany/

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