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Cannabidiol wird seit einigen Jahren von zahlreichen Menschen als alternative Möglichkeit angesehen, bestimmte Symptomatiken oder Leiden lindern oder auch abmildern zu können. Die Frage, bekommt man „CBD auf Rezept?“, steht im Raum. Aber was genau ist CBD?
Beim Thema CBD auf Rezept gilt es, einige wichtige Fragen zu beantworten. Im Folgenden wird geklärt, ob Krankenkassen CBD bezahlen, welche Ärzte und Ärztinnen CBD verschreiben dürfen und ob man CBD einfach in einer Apotheke kaufen kann.
CBD Öl auf Rezept – Die wichtigsten Fragen
Ärzte und Ärztinnen können im modernen Gesundheitssystem Medikamente auf Rezept verschreiben. Dabei ist ein Rezept eine schriftliche Anordnung, ein Heil- oder Arzneimittel auszugeben. Rezepte sind in der Regel nur für eine von zwei unterschiedlichen Gruppen von Medikamenten notwendig – für verschreibungspflichtige. Verschreibungsfreie oder auch rezeptfreie Arzneimittel können frei verkauft werden. CBD gehört dazu, doch kann man auch CBD Öl auf Rezept verschrieben bekommen?
Nur rezeptfreie Mittel dürfen von Apothekern und Apothekerinnen ohne die Vorlage eines dazu passenden Rezepts an Nichtärzte oder unbekannte Ärzte verkauft werden. In vielen Ländern werden auch ärztliche Rezepte dafür benötigt, sodass die Patientinnen und Patienten von den Krankenkassen oder anderen Kostenträgern das Geld dafür zurückerstattet bekommen.
CBD Öl ist nicht günstig. Deshalb möchten viele CBD Öl erstattet bekommen.

Wie funktioniert: CBD Öl auf Rezept?
Auf Rezept kann man CBD Öl am einfachsten bekommen, wenn man darauf achtet, ob die verantwortliche Krankenkasse bereits einmal ein solches bewilligt hat. Um CBD auf Rezept zu bekommen, gibt es ein bestimmtes Vorgehen.
Bevor man dieses Vorgehen beschreitet, sollte man folgendes wissen. Es kann vorkommen, dass eine Krankenkasse THC auf Rezept erlaubt, bei CBD aber eine Fall-zu-Fall-Entscheidung trifft. Hierbei kann man darauf hinweisen, dass man eine von einem Arzt oder einer Ärztin bestätigte THC-Unverträglichkeit hat.
Man sollte speziell auf die CBD Wechselwirkungen und die eigenen körperlichen Reaktionen bei THC hinweisen. Diese Nebenwirkungen können von Patienten zu Patienten unterschiedlich ausfallen. Sollte der Arzt oder die Ärztin so starke Nebenwirkungen auf THC-basierten Medikamenten feststellen, sollte man dies der Krankenkasse rasch mitteilen.
Ganz wichtig ist, dass der Arzt hinter Ihren Erfahrungen steht. Führen Sie diese detailliert aus und dokumentieren Sie diese. Sie können auch gerne mit der Krankenkasse sprechen. Am Ende dieses Prozesses erscheint es als aussichtsreich, dass man CBD auf Rezept bekommt.

Wird CBD Öl von der Krankenkasse bezahlt?
Im Augenblick hat man die Möglichkeit, sich das verschreibungspflichtige Medikament NRF anfertigen zu lassen. Ebenfalls wurde in Deutschland im September 2019 das Cannabis-Medikament Epidiolex® zugelassen. Dieses enthält CBD als Wirkstoff. Diese Mittel ist dafür vorgesehen, Kindern, die unter einer speziellen Epilepsie-Form leiden, zu helfen. Dabei soll Epidiolex® dabei unterstützen, Krampfanfälle besser kontrollieren zu können.
Die meisten CBD-Produkte werden in Deutschland also unter dem Label eines Nahrungsergänzungsmittels verkauft. Diese fallen, solange der THC-Anteil von maximal 0,2 % eingehalten wird, nicht wie das THC unter das Betäubungsmittelgesetz. Frei zugängliche CBD-Produkte sind zum Beispiel …
- CBD Öl,
- CBD Tabletten,
- CBD Kapseln,
- CBD E-Liquid,
- CBD Creme,
- CBD Balsam,
- CBD Salbe,
- CBD Food,
- CBD Tee
… und viele mehr. Laufen die CBD-Produkte als Nahrungsergänzungsmittel, werden diese als solche nicht von den Krankenkassen bezahlt.
Sie finden auf folgenden Krankenkassenwebseiten etliche Texte zum Theme CBD und Cannabis auf Rezept:
- AOK
- Techniker
- KBV
- Barmer
- DAK
Jede Krankenkasse ist hier unterschiedlich aufgestellt. Jeder Antrag wird individuell betrachtet.
Welche Ärtze können CBD Öl verschreiben?
Im Allgemeinen dürfen:
- Allgemeinmediziner,
- Fachärtze
- Tierärzte
… ein Rezept für ein Medikament ausstellen. Dies ist bei diesen allerdings nur innerhalb ihres separaten Tätigkeitsbereichs gestattet. Dies bedeutet zum Beispiel, dass Zahnärzte und Zahnärztinnen keine Verhütungsmittel verschreiben dürfen. Tierärzte und Tierärztinnen dürfen keine Herzmedikamente für Menschen verschreiben.
Ganz allgemein gesagt, alle Fachmediziner und -medizinerinnen sind bei der Ausstellung ihrer Rezepte auf ihren jeweiligen Fachbereich begrenzt.
Durch die Bandbreite möglicher Einsatzgebiete von CBD, sollte es verschreibungspflichtig werden, könnte es dann theoretisch von jeder ärztlichen Fachrichtung verschrieben werden. Laut verschiedener Studien (siehe unten) kann CBD zum Beispiel schmerzlindernd, entzündungshemmend, angstlösend oder auch antibiotisch wirken.
Anleitung: CBD Hanföl auf Rezept bekommen
- Um CBD Öl auf Rezept zu erhalten, bespricht man mit seinem Arzt oder seiner Ärztin, ob eine Therapie unter Zuhilfenahme von Cannabidiol sinnvoll wäre. Sollte das medizinische Fachpersonal dafür sein, dann kann man dieses darum bitten, ein Rezept für eine ölige Cannabidiol-Lösung auszustellen. Mit diesem Rezept geht man im Anschluss zu einer Apotheke.
- Sollte man sich im Vorfeld nicht zu 100 % sicher sein, ob das CBD auf Rezept von der Krankenkasse übernommen wird, kann man die Apothekenangestellten darum bitten, dies bei der entsprechenden Krankenkasse herauszufinden.
- Für den Fall, dass man sich vor dem Gang zur Apotheke selbst bei der eigenen Krankenkasse informiert hat, sollte man sich eine etwaige Zustimmung schriftlich ausstellen lassen. Dank E-Mail-Verkehr ist diese auch rasch beim Antragssteller. Dieses Vorgehen schützt sowohl den Antragssteller, als auch die medizinischen Fachleute vor möglichen Regressansprüchen durch eine Krankenkasse.
- Ehe man bei der Krankenkasse am besten telefonisch nachfragt, sollte man sich einige Argumentationshilfen zurechtlegen. Ein erster Grund, das CBD Öl auf Rezept zu erhalten, wäre in diesem Fall, dass die Apotheken am Standort die CBD-reichen Cannabisblüten nicht beschaffen können.
CBD auf Rezept ist aktuell in Deutschland und Österreich nur dann eine Option, wenn es Teil eines zugelassenen, verschreibungspflichtigen Fertigmedikaments ist. CBD, dessen THC-Anteil unterhalb von 0,2 % liegt, kann in der EU legal und ohne Einschränkungen verkauft und gekauft werden- ausgenommen sind CBD Blüten.
CBD Blüten oder Medizinisches Cannabis vom Arzt
Natürlich ist es auch möglich medizinisches Cannabis vom Arzt auf Rezept verschrieben zu bekommen. Dies ist dann eine sogenannte Cannabis-Therapie mit viel CBD und viel THC. Dies hat aber nicht mit den klassischen CBD Blüten zu tun.
Hier erfahren Sie alles zum Thema der CBD Blüten.
Diese sind auf dem freien Markt in Deutschland aktuell nicht legal. Generell ist CBD legal in Deutschland, aber nicht als Blüte.
Fazit
- Sollte CBD auf Veranlassung der EU-Kommission in die Sparte Medikamente verschoben werden, wird es wahrscheinlich dazu kommen, dass alle Ärzte bzw. Ärztinnen aus unterschiedlichen Fachrichtungen es für die verschiedensten Anwendungsoptionen verschreiben dürfen.
- Man kann aktuell auch ohne Rezept CBD in Apotheken kaufen. Hier ist aufgrund zahlreicher Auflagen eine hohe Produktqualität garantiert.
- Cannabis, und hier speziell THC, kann man in Deutschland legal nur auf Rezept und in einer Apotheke erwerben.
- Der Eigenanbau ist untersagt, kann allerdings vom Bundesverwaltungsgericht in Extremsituationen zugebilligt werden.
- In enger Absprache mit den medizinischen Fachleuten kann man unter bestimmten Voraussetzungen bei Krankenkassen einen aussichtsreichen Antrag stellen, CBD Öl auf Rezept zu bekommen.
Häufige Fragen zu freiverkäuflichem CBD:
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Ist CBD Öl rezeptpflichtig?
Nein. CBD Öl ist freiverkäuflich als Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetikprodukt oder Aromaöl. Dennoch kann es vom Arzt verschrieben werden.
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Ist CBD Öl verschreibungspflichtig?
Nein. CBD Öl kann jederzeit und überall gekauft werden. Außer wenn der THC Gehalt zu hoch ist für den freien Markt, muss es verschrieben werden. Zudem kann es in harten Fällen von der Krankenkasse übernommen werden. Auch hier muss es dann verschrieben werden.
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Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für das CBD?
Es kommt darauf an. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Ihrer Krankenkasse und weisen Sie den Nutzen und Bedarf Ihrer Therapie mit dem freiverkäuflichen CBD nach. So kann die Krankenkasse die Kosten übernehmen.
[1] https://www.buzer.de/s1.htm?g=BtMG+17.05.2011&a=Anlage+III – 11.09.2020
[2] https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.xav?startbk=Bundesanzeiger_BGBl&jumpTo=bgbl117s0403.pdf#__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_id%3D%27bgbl117s0403.pdf%27%5D__1599819240114 – 11.09.2020 [1]
[3]https://www.buzer.de/s1.htm?g=BtMG+09.03.2017&a=Anlage+II – 11.09.2020
[5]https://www.bverwg.de/entscheidungen/pdf/190505U3C17.04.0.pdf – 11.09.2020
[6]https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/cannabis-fuer-schwerkranke-auf-rezept-485740 – 11.09.2020
[7]https://www.bverwg.de/pm/2016/26 – 11.09.2020