Übersicht zur Rauschgiftkriminalität 2020

Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität

Die aktuellen Zahlen zur Rauschgiftkriminalität im Jahr 2020 liegen auf dem Tisch und wurden vom Präsident des Bundeskriminalamts und der Drogenbeauftragten der Bundesregierung zusammengefasst. Cannabis war auch im Jahr 2020 die meist konsumierte Substanz der Rauschgiftmittel.

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In genauen Zahlen ausgedrückt wurden 54.348 Straftaten verzeichnet, die im Zusammenhang mit illegalen Substanzen stehen. Davon seien 31.961 Fälle in Verbindung mit Cannabis zu bringen. Das BKA gab an, dass außerdem zwei Drittel der 287.592 konsumnahen Rauschgiftdelikten mit Cannabis zu tun hatten. Es habe auch der Onlinehandel während der Pandemie bei Rauschgiftmitteln zugenommen:

Die Vertriebs- und Bezugsmöglichkeiten des mittlerweile etablierten Onlinehandels werden verstärkt genutzt, da der Post- und Paketversand im Vergleich zu anderen Transportmöglichkeiten von den Maßnahmen zum Schutz gegen das Coronavirus nicht betroffen ist.

Immer mehr synthetische Cannabinoide

Neben reinen Cannabiserzeugnissen sind immer mehr synthetische Cannabinoide auf dem Markt vertreten. Diese synthetisch hergestellten Substanzen bezeichnet man auch als neue psychoaktive Substanzen (NPS), die das zentrale Nervensystem beeinflussen. Die künstlichen Wirkstoffe werden häufig als legaler Ersatz für illegale Drogen und fälschlicherweise als zweckentfremdete Produkte angeboten.

Das Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität 2020 belegt, dass neun Menschen am Konsum synthetischer Cannabinoide gestorben sind. Die Präsenz dieser NPS wird auch durch die Statistik der Betäubungsmittelgesetz-relevanten Handelsdelikte bestätigt. Laut BKA sei der Anstieg bei den synthetisch hergestellten Cannabinoiden am höchsten: 2019 wurden 195 kg NPS aus dem Verkehr gezogen und im Jahr 2020 lag die Menge bei 640 kg.

Cannabis – Teil der Gesellschaft

Jahr für Jahr spielt das Thema Cannabis eine größere Rolle in unserer Gesellschaft. Offizielle Berichte zeigen, dass immer mehr Menschen Cannabis konsumieren. Auch der Konsum von Medizinal-Cannabis bei gesundheitlichen Beschwerden ist stark im Anstieg. Daher versteht sich, dass sich viele Menschen die Legalisierung von Cannabis wünschen und auch fordern.

Kritik an Legalisierungsbefürworter

Aufgrund der Zahlen äußert sich Daniela Ludwig jedoch mit Kritik an Befürwortern der Cannabislegalisierung. Sie bezeichnet den Freizeitkonsum als „Lifestyledebatte“ und ist der Meinung, dass eine Legalisierung keine Auswirkungen auf die Rauschgiftkriminalität hätte.

Die CDU/CSU hält an der Sichtweise gegen die Legalisierung fest, was daher gegen eine liberale Drogenpolitik spricht:

Die Union sollte hier weiterhin klare Kante zeigen.

Abgeordneten Alexander Krauß

Quelle:

Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität 2020 vorgestellt

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