„Cannabis ist kein Brokkoli“ – Hohn und Spott für Cannabis-Vergleich

Cannabis ist kein Broccoli

Die Drogenaffinitätsstudie befasst sich mit dem Rauchverhalten sowie dem Alkohol- und Drogenkonsum der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland. Sie wurde von der Drogenbeauftragten der Bundesregierung Daniela Ludwig am vergangenen Mittwoch vorgestellt.

Hierbei kam es während der Pressekonferenz, auf der sie die Studie vorstellte, offenbar zu einer für sie unangenehmen Frage von einem Journalisten, dem sie patzig eine Antwort gab.

BZgA und die Repräsentativstudie

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gab durch Daniela Ludwig die Ergebnisse der Repräsentativstudie bekannt, in der das Rauchverhalten sowie der Alkohol- und Drogenkonsum zusammengefasst dargestellt werden.

Was zunächst für alle Beteiligten mehr als erfreulich war, ist die Tatsache, dass sich das Rauchverhalten deutlich verbessert hat. Laut Ludwig ist der Grund hierfür die jahrzehntelange, gut gemachte Präventionsarbeit, die nun auch beim Cannabiskonsum fokussiert werden muss.

Cannabis sei gesundheitsschädlich, betont Ludwig

Hier betonte nun die Drogenbeauftragte, dass man jetzt den richtigen Zeitpunkt dafür hat, mit der Präventionsarbeit zu beginnen um ihnen „klipp und klar zu machen, (…)wie gesundheitsschädlich das ist“.

Nichtsdestotrotz fordert man etwa aus der Reihe der Grünen eine Legalisierung und eine kontrollierte Abgabe des „Rauschmittels“. Daniela Ludwig betont hierbei, dass Cannabis „kein harmloses Kraut“ sei und es zu entkriminalisieren löse nicht das Problem, sondern schafft im schlimmsten Fall neue.

Cannabis ist kein Brokkoli: Hohn und Spott

Dies führte offenbar zu einer für Ludwig recht unangenehmen Frage von einem Journalisten: Auf die Frage, ob Daniela Ludwig Alkohol auch gefährlicher als Cannabis halte, folgte zur Antwort:

Nur weil Alkohol gefährlich ist und umstritten, ist Cannabis kein Brokkoli.

Für diese Antwort kassiert die Drogenbeauftragte nun reichlich Spott. Selbst Politiker halten diesen Vergleich als äußerst destruktiv, weshalb FDP-Frau Strack-Zimmermann auch deutlicher wird:

Nur weil man sich Drogenbeauftragte nennt, heißt das nicht, dass man Ahnung von dem Job hat!

Die meisten Nutzer empfinden das als wenig sinnvoll, hier einen derartigen Vergleich aufzustellen. Alkohol ist schließlich legalisiert, ebenso wie Rauchen. Deshalb greift der Journalist von „Jung und naiv“ direkt die Frage nach dem eigentlichen Problem auf, ob dies daran läge, dass es kulturell kein Thema sei. Immerhin sei Cannabis in Ländern wie Portugal oder Spanien bereits entkriminalisiert, in einigen Bundesstaaten der USA sogar legalisiert.

So oder so hat sich Daniela Ludwig mit dieser Antwort eher ins Aus geschossen, als konstruktiv zum Thema beizutragen.

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