Der THC-Grenzwert entscheidet darüber, ob ein Cannabidiol Produkt, v. a. ein Lebensmittel, legal in den freien Handel darf oder nicht. Die Werte sind dabei unterschiedlich, in der EU gelten aktuell 0,3 Prozent. Erst vor wenigen Monaten wurde dieses Level leicht angehoben (wir berichteten).
Trotzdem, so die Ansicht der European Industrial Hemp Association (EIHA), sind die aktuell weltweit geltenden Grenzwerte kaum wissenschaftlich begründbar. Man wisse schlicht nicht, welcher Obergrenze hier aus medizinischer Sicht Sinn macht. Um möglicherweise sinnlose Begrenzungen wissenschaftlich zu widerlegen, startet die EIHA eine Studie über die toxischen Auswirkungen von THC. Es ist die bisher größte Untersuchung dieser Art.
Ziel der EIHA Studie ist die Schaffung einer Evidenzbasis für die Regulierungsbehörden, die schlussendlich über den geltenden THC Grenzwert zu entscheiden haben. Dieser Wert sollte nicht anhand von Schätzungen oder gar aus Willkür festgelegt werden, sondern auf klaren wissenschaftlichen Fakten basieren.
„Dies ist die größte Studie, die jemals in der Geschichte über mögliche toxikologische Auswirkungen von THC in Lebensmitteln auf den Menschen durchgeführt wurde. Sie könnte das Gesicht von Cannabis auf der ganzen Welt verändern“, äußerte die Geschäftsführerin der EIHA, Lorenza Romanes gegenüber Medien.
„Die derzeitige Grenzwerte sind unzureichend“
Laut Romanese sind die aktuell geltenden Obergrenzen für das psychoaktive THC unzureichend begründbar. Man dränge hier auf ein höheres wissenschaftliches Niveau, so die Branchenkennerin. Und offenbar wartet die EIHA nicht darauf, dass jemand anderes diese Aufgabe übernimmt.
Verband investiert 1,6 Millionen Euro
Stattdessen nimmt der Verband aus Hürth bei Köln rund 1,6 Millionen Euro für die klinische Studie in die Hand, an der 200 Probanden teilnehmen sollen. Die Untersuchungen werden vollständig in Europa durchgeführt und sollen im Idealfall mehr Klarheit in die recht nebulöse Debatte um die Schädlichkeit von THC bringen. Vor allem bei Vollspektrum Produkten ist es nicht immer ganz einfach, die geforderten Grenzwerte zuverlässig einzuhalten:
„Nur mit einer wissenschaftlichen Studie können wir den Aufsichtsbehörden zeigen, dass der Verkauf und die Herstellung echter Hanf Nahrungsergänzungsmittel mit vollem Spektrum sicher ist“, so Lorenza Romanese.
Schädliche THC Dosis wird vermutlich ohnehin nicht erreicht
Es ist freilich nicht die erste Studie über mögliche schädigende Auswirkungen von Tetrahydrocannabinol auf den menschlichen Organismus. Auch gab es Hinweise auf möglicherweise neurologische Folgen, allerdings nicht in den Konzentrationen, die bei gewöhnlichen CBD Food (o. Ä.) erreicht wird. Die Produkte, die für den freien Verkauf infrage kommen, erreichen nicht solche THC Mengen, schon gar nicht in der empfohlenen Tagesdosis.
Studie soll Umgang mit Grenzwerten versachlichen
Die Studie soll also nicht unbedingt völlig neue Erkenntnisse liefern, als vielmehr Sachlichkeit in den Umgang mit dem Cannabis Inhaltsstoff bringen. Oder wie EIHA Geschäftsführerin Romanese es ausdrückt:
„Hier bei EIHA haben wir gezeigt, dass Hanfextrakte seit Jahrhunderten in ganz Europa verwendet werden und dass ganze Pflanzenextrakte, vor allem wenn sie mit Hanfsamenöl gemischt oder aus Hanfsamen und Blättern extrahiert werden, voller Nährstoffe sind und die Gesundheit unterstützen können. Dies sollte auch Gehör finden.“
Quelle
www.businesscann.com/clinical-study-on-200-people-aims-to-establish-safe-thc-level-in-full-spectrum-hemp-extracts/