Bundesverband Cannabiswirtschaft begrüßt Antrag von Grünen und Linken zum Thema Nutzhanf

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Die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke haben klar Stellung zum künftigen Umgang mit Nutzhanf bezogen und einen entsprechenden Antrag eingebracht. Wie zu erwarten decken sich die Vorstellungen mit denen des Bundesverbands Cannabiswirtschaft (BvCW). Und damit natürlich auch von uns, schließlich sitzt der Verband auch im Beirat von CannaTrust und uns verbinden viele gemeinsame Ziele. Aber was genau wünschen sich die Parlamentarier der beiden Fraktionen? Man könnte es unter einem „unverkrampfteren, weniger ideologischen und sachorientierterem Umgang mit Nutzhanf“ zusammenfassen.

Aus Nutzhanf Betäubungsmittel herzustellen ist extrem aufwendig. Und vor allem unwirtschaftlich. Daher folgen die Bundestagsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke auch der BvCW-Forderung, die Agrarpflanzen aus dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) zu streichen. Auch die THC-Obergrenze sollte wieder auf den früheren Wert von 0,6 Prozent angehoben werden. Dies, so Verbandsmitglieder und Politiker beider Fraktionen, würde das Spektrum möglicher Spezialzüchtungen erleichtern. Vor allem auch für die Produktion von Hanffasern und Arzneimitteln.

Bürokratische Hürden für Nutzhanf sind aktuell enorm

Schon lange beklagen die beiden Bundestagsfraktionen ebenso wie der BvCW die teils extrem hohen bürokratischen und realen Hürden in der Nutzhanfwirtschaft. Typische Beispiele sind die vielfältigen Meldeverpflichtungen beim Anbau von Hanfsorten, obwohl diese bereits EU-zertifiziert sind. Besonders kurios: Der Gesetzgeber verpflichtet in Zeiten nachhaltigen Wirtschaftens Hanfbauer dazu, ganze Ernten zu vernichten, wenn deren THC-Grenzwert die Marke von 0,2 Prozent auch nur geringfügig überschreitet. Dies, so Branchenkenner, kommt bei bestimmten Klima- und Witterungsverhältnissen schon einmal vor und hat de facto keinerlei negative Auswirkungen. Die Herausnahme dieser Regel gehört damit ebenfalls zum Forderungskatalog des Antrags, bei denen die Bundestagsabgeordneten Dr. Kirsten Tacke (Die Linke) und Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen) federführend waren. 

Gelder für Nutzhanf-Förderung im nächsten Haushalt verankern 

Ein schnell nachwachsender Rohstoff, der dazu noch fast universell einsetzbar ist: Das ist Hanf und somit sollte der Pflanze auch aus klimatischen Gesichtspunkten her mehr Beachtung geschenkt werden. Zum Beispiel in Form einer sinnvollen Forschungsförderung. Grüne und Linke beantragen, dass dies Thema in der nächsten Haushaltsverhandlung in Berlin sein wird. Denn Nutzhanf kann in etlichen Agrarbereichen eine sollvolle Alternative sein. Staatliche Unterstützung wäre hier wünschenswert. Alles in allem eine sehr erfreuliche Entwicklung, wie auch BvCW-Vizepräsident Marijn Roersch van der Hoogte findet:

“Der Antrag ist ökologisch wie ökonomisch sinnvoll und notwendig. Die Umsetzung könnte ein wichtiger Meilenstein zur Förderung von Nachhaltigkeit, Bürokratieabbau sowie transparenten und klaren Regeln in der Nutzhanf-Wirtschaftskette werden.” 

Bundesverband setzt Hoffnung in Antrag 

Auch Verbandsgeschäftsführer Jürgen Neumeyer zeigt sich optimistisch angesichts der neuen Entwicklungen im Berliner Parlament:

„Die Initiative der Bundestagsfraktionen DIE LINKE und Bündnis 90/Die Grünen freut uns doppelt: Einerseits bringt sie notwendige und wichtige Verbesserungsvorschläge für das Thema Nutzhanf wieder auf die Agenda, andererseits sind durch die eindeutigen Positionierungen der beiden Fraktionen bereits mögliche Eckpunkte für die im Herbst anstehenden Koalitionsverhandlungen gelegt. Das kann der Cannabiswirtschaft helfen.”

Viele Experten und auch wir als Beobachter schließen uns dieser Einschätzung an. Ein sachlicher Umgang mit Nutzhanf wäre angebracht. 

Quelle:

https://start.cannabiswirtschaft.de/#1608296703769-2d0041c6-73cd

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