US-Sportstars schwören auf Cannabis

US-Athleten wie Tavarres King nutzen Marihuana

USA. Üblicherweise sprechen Sportler erst nach ihrer Karriere über ihren Cannabiskonsum und die Vorteile, die sie daraus zogen: Entspannung nach dem harten Training, Regeneration und Linderung der Schmerzen, die Leistungssport mit sich bringt.

Sportler nutzen Cannabis lieber als Opiate

Kevin Boenke, ein Forscher am Chronic Pain and Fatigue Research Center äußerte gegenüber der New York Times, dass Cannabis wegen der Wirkung von THC gegen viele Beschwerden tendenziell besser wirkt als Opiate und Entzündungshemmer. Eine Nutzung sei aber trotzdem nicht ohne Risiko.  Auch er bedauert, dass es trotz des großen Erfolgs bei den Leistungssportlern kaum Studien und Forschungen gibt. 

Marihuana im Leistungssport

Der ehemalige Basketball-Profi Al Harrington sagte in einem Interview mit GQ, dass seines Wissens 85 Prozent der NBA-Spieler „irgendein Cannabis-Produkt“ nutzen. Der ehemalige Football-Spieler Martellus Bennett geht sogar von 89 Prozent in seiner Branche aus. Der ehemalige Profi-Footballer Tavarres King geht davon aus, dass 80 Prozent der NFL-Spieler THC nutzen, und schließt sich selbst in diese Zahl mit ein. Er sagt dazu: 

„Ich habe damit gespielt, laserscharf. Ich war laserscharf, laserfokussiert“.

Inzwischen leitet er zwei Unternehmen, die Cannabisprodukte herstellen und verkaufen.

Die Studie von Joanna Zeiger

Die Epidemiologin und ehemalige olympische Triathletin Joanna Zeiger forscht über die Effekte von Cannabisprodukten:

„Als wir die positiven Auswirkungen von Cannabis für diese Bevölkerungsgruppe untersuchten, waren Schlaf, Schmerzniveau und die Fähigkeit, sich zu beruhigen die häufigsten Bereiche, in denen die Sportler eine Verbesserung feststellten.“

Joana Zeiger Marihuana im Leistungssport
Joanna Zeiger nutzte THC als Schmerzmittel.

Sie wurde von der U.S. Anti-Doping Agency vom Sport ausgeschlossen. Sie war 2000 für die USA bei Olympia angetreten, hatte später einen schlimmen Sturz mit dem Rad, der ihre Karriere beendete und seitdem chronische Schmerzen. Zusätzlich zu den diversen Verletzungen, die sie als Sportlerin erlitten hatte, entwickelte sie eine Autoimmunkrankheit. 

Der Fall Brittney Griner

Die US-amerikanische Basketballerin Brittney Griner wurde kürzlich in Russland für den Besitz von Marihuana zu 9 Jahren Haft verurteilt (CannaTrust berichtete). Sie gab an, Marihuana gegen die aus ihren Sportverletzungen resultierenden Schmerzen einzusetzen.

Cannabis im Sport Brittney Griner
Brittney Griner wurde mit THC Liquid im Vape Pen in Moskau festgenommen.

Brittney Griner hatte nicht vorgehabt, THC Liquid mit nach Russland zu nehmen. Es handelte sich um ein Versehen, da sie Marihuana regelmäßig gegen ihre Sportverletzungen einsetzt. Sie zählte eine Wirbelsäulenverletzung auf, ein verstauchtes Knie, einen gebrochenen Knöchel und dass sie keinen Knorpel mehr im Knie hat. Außerdem gab sie an, dass sie nicht die einzige Sportlerin ist, die ihre Schmerzen mit Marihuana bekämpft. 

Keine Überdosis möglich

Es zeigt sich, dass eine Abhängigkeit von Marihuana nur bei 10 Prozent der Nutzer auftritt. Anders als bei Opioiden gibt es keine Meldungen über Überdosen. 

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