Cannabis-Konsum unter jungen Menschen gestiegen

Mehr Jugendliche rauchen Marihuana

Immer mehr junge Erwachsene und Jugendliche konsumieren Cannabis. Das hat eine Analyse der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ergeben.

Mehr als die Hälfte der jungen Erwachsenen hat schonmal gekifft

50,8% der befragten 18- bis 25-Jährigen hatte angegeben, schonmal Cannabis konsumiert zu haben. Vor zehn Jahren lag dieser Anteil bei 35,8%. Unter den 12- bis 17-Jährigen haben 9,3% schon einmal Genusscannabis mit THC konsumiert.

Anlässlich des Weltdrogentag am 26. Juni hat die BZgA die Studie „Der Substanzkonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland. Ergebnisse des Alkoholsurveys 2021 zu Alkohol, Rauchen, Cannabis und Trends“ vorgelegt. Für diese Repräsentativumfrage wurden zwischen April und Juni 2021 (während der Corona-Pandemie) 7002 junge Menschen in Deutschland befragt.

Der Konsum von Zigaretten und Alkohol ist dagegen in den Altersgruppen rückläufig.

Marihuana kann die Entwicklung des Gehirns schädigen

Gerade der Genuss von Cannabis im jungen Alter kann das Gehirn in seiner Entwicklung beeinträchtigen. Man geht davon aus, dass sich das Gehirn bis zu einem Alter von 25-27 Jahren entwickelt. Deswegen sieht Dr. Martin Dietrich, kommissarischer Direktor der BZgA, den steigenden Konsum von Freizeithanf unter jungen Menschen „mit großer Sorge“.

„Je früher Cannabis konsumiert wird, desto riskanter. Diese gesundheitlichen Risiken dürfen nicht kleingeredet werden.“

Martin Dietrich, BZgA

Wirksame Aufklärung für Cannabis notwendig

Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, findet, dass genau deswegen die Legalisierung von Cannabis notwendig ist.

„Die kontrollierte Cannabisabgabe an Erwachsene wird es insgesamt leichter machen, offen und ehrlich über dieses Thema zu sprechen. Aufklärung über die gesundheitlichen Folgen von Alkohol-, Tabak- und Cannabiskonsum gehört in jede Schule, in jeden Verein, in jede Familie. Die Zeit der Tabuisierung sollte jetzt endlich vorbei sein!“

Burkhard Blienert, Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen

Gerade die rückläufigen Zahlen beim Konsum von Alkohol und Zigaretten zeigen, wie wichtig Aufklärung ist. Mit der geplanten Legalisierung will auch die Ampel-Regierung die Cannabis-Aufklärung in die Mitte der Gesellschaft bringen.

Aufklärungsangebote der BZgA

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung richtet sich bei ihren Cannabis-Aufklärungsprojekten nicht nur an Jugendliche, sondern auch an Eltern und Lehrkräfte (siehe hier). Auch bietet die BZgA das Online-Programm „Quit the Shit“ an, um Menschen zu helfen, ihren persönlichen Konsum zu reduzieren.

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