Nach England lässt auch Schottland ein Medikament auf Basis von Cannabidiol (CBD) gegen therapieresistente Formen von Epilepsie für den Gebrauch von Menschen ab zwei Jahren zu. Das Scottish Medicines Consortium (SMC) erlaubte die Abrechnung über den National Health Service und folgte damit einer Empfehlung der öffentlichen All Wales Medicines Strategy Group (AWMSG) von Dezember 2021. Die UK Medicines and Healthcare Products Regulary Agency hatte das Medikament im bereits im August 2021 zugelassen.
Das Medikament
Ein britisches Pharmazieunternehmen in Dublin, das auf die Erforschung und Entwicklung von CBD-basierten Medikamenten spezialisiert ist, entwickelte das Medikament, das gegen Krampfanfälle in Verbindung mit Tuberöser Sklerose (TS) helfen soll. Das Cannabinoid-basierte Medikament ist vor allem für die Anwendung bei den sehr seltenen Krankheiten Dravet-Syndrom sowie Lennox-Gastaut-Syndrom, zwei schwere und besonders Medikamenten-resistente Formen von Epilepsie im Kindesalter, gedacht. Aufgrund seiner entspannenden und krampflösenden Eigenschaften kann CBD gegen Epilepsie helfen. Es kann im Zusammenhang mit anderen Antiepilektika verwendet werden.
Ausblick für die Betroffenen
Tuberöse Sklerose ist eine sehr seltene Erbkrankheit, die sich auf alle Organe auswirken kann, weil sich gutartige Tumore bilden. Bei manchen Betroffenen wird die Krankheit nicht diagnostiziert, weil es keine starken Auswirkungen gibt. Bei Anderen löst die Krankheit Krampfanfälle aus und führt schon im Kleinkindalter zu speziellen Formen der Epilepsie, Dravet-Syndrom und Lennox-Gestaut-Syndrom. Der Bedarf an alternativen Medikamenten zur Behandlung ist groß, weil Betroffene oft nicht auf herkömmliche Medikamente ansprechen und das Leiden groß ist.
„Die Entscheidung, die Kosten für dieses Medikament gegen Tuberöse Sklerose zu erstatten, ist eine sehr gute Nachricht für die Menschen, die davon betroffen sind und für ihre Familien. TS ist eine oft schwer zu behandelnde Erkrankung, die bei acht von zehn Betroffenen Epilepsie auslöst. Bis zu 60 % der Menschen mit Epilepsie aufgrund der TS sprechen nicht auf die Standardmedikamente gegen Krampfanfälle an. Neue Behandlungsmöglichkeiten für TS werden dringend benötigt, und wir freuen uns, dass dieses Medikament nun für berechtigte Patienten in Schottland im NHS verfügbar sein wird“.
Louise Fish, Chief Executive der Gesellschaft für Tuberöse Sklerose (TS), kommentierte die Zulassung des neuen Medikaments.