Medizinisches Cannabis verringert Beschwerden des Tourette-Syndroms

Studie Tourette Syndrom mit Cannabis

Eine in Tel-Aviv, Israel durchgeführte Studie zur Behandlung des Tourette-Syndroms mit medizinischem Cannabis zeigte Erfolg. Es wurde beobachtet, dass die Cannabis-Behandlung zur Verringerung des Schweregrads der Tics und zu einer Verbesserung der allgemeinen Lebensqualität bei den Probanden führte. Mit der Studie sollte unter anderem die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Behandlung mit medizinischem Cannabis bei Patienten mit Gilles-de-la-Tourette-Syndrom (GTS) ermittelt werden.

Studie: Behandlung von Tourette und Tics mit Cannabis

Insgesamt 15 betroffene Tourette-Probanden nahmen an der Studie teil und wurden von israelischen Forschern über 12 Wochen beobachtet. Den Teilnehmern wurden zwei Möglichkeiten der Cannabisbehandlung angeboten, Rauchen oder Verdampfen getrockneter Blüten oder die Einnahme eines Ölextrakts. Die meisten entschieden sich für die Rauchmethode. Die Cannabisbehandlung wurde auf einen THC-Gehalt von 10% und einen CBD-Gehalt von 2% festgelegt.

Studienergebnis

Nach vier Wochen der Cannabis-Behandlung war ein deutlicher Rückgang der Tics um 32,8% zu beobachten, der sich zum Abschluss der Studie sogar auf 38% erhöhte. Insgesamt konnte im Vergleich zu den Werten vor der Studie, eine Verbesserung bei den GTS-Patienten von 54% nach Cannabisbehandlung verzeichnet werden. Die Forscher überwältigte das Ergebnis.

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Die Probanden gaben als häufige Nebenwirkungen an, einen trockenen Mund zu haben (66%), unter Müdigkeit zu leiden (53%) und mit Schwindelgefühlen zu kämpften (46%). Ganz selten wurde über eine Verschlimmerung der Symptomen, Panikattacken und Angstzuständen berichtet.

Was ist das Gilles-de-la-Tourette-Syndrom (GTS)?

Bei den GTS handelt es sich um eine im Kindesalter auftretende neuro-psychiatrische Erkrankung, die sich durch Auftreten von motorischen und vokalen Tics kennzeichnet. GTS tritt relativ häufig auf, bei 0,3-0,8 % der Kinder wird es diagnostiziert. Betroffene sind anfällig für äußere Umwelteinflüsse wie Stress, Angst und Müdigkeit. Weitere psychiatrische Störungen, die mit GTS in Verbindung gebracht werden, sind ADHS, Zwangsstörungen, Depressionen, Angstzustände, Schlafstörungen und Wutanfälle. Derzeit wird GTS mit Verhaltenstherapien behandelt, die als wirkungsvoll gelten. Auch der Einsatz von Antipsychotika ist bei GTS üblich, bringt allerdings schwere Nebenwirkungen mit sich.

Fazit

Die Behandlung von GTS mit medizinischem Cannabis zeigte eine gute Wirksamkeit und Verträglichkeit bei erwachsenen Patienten und ist demnach eine Behandlungsoption für resistente Tourette-Syndrom-Patienten. Medizinisches Cannabis hat eine signifikante Wirkung auf Tics, prämonitorische Triebe und die allgemeine Lebensqualität der Patienten.

Trotz vielversprechender Ergebnisse müssen weitere Studien durchgeführt werden, um kognitive und psychiatrische Nebenwirkungen zu überwachen und zu behandeln. Auch bedarf es aufgrund der kleinen Teilnehmer-Gruppe weiterer Forschungsarbeiten.

Die israelischen Forscher sehen ihre Arbeit als Beweis aus der realen Welt und feiern die Ergebnisse als großen Erfolg.

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