Krebspatientin lehnte konventionelle Behandlung ab und änderte ihren ungesunden Lebensstil nicht, dennoch verkleinerte sich der Tumor in der Lunge – nach Einnahme von CBD Öl. In der Zeitung BMJ Case Reports haben Ärzte kürzlich einen Artikel veröffentlicht, der nahelegt, dass eine Tumorheilung mit CBD möglich sei. Sie berichteten von einer Patientin, die an Lungenkrebs erkrankt war und deren Tumor sich durch Konsum von CBD zurückgebildet hatte.
Die Vorgeschichte der Patientin
Die Patientin litt auch unter COPD (Chronische Obstruktive Lungenerkrankung), Bluthochdruck sowie Arthrose und nahm Medikamente gegen diese Beschwerden. Sie rauchte 68 Pakete Zigaretten pro Jahr und tat dies nach ihrer Lungenkrebs-Diagnose weiterhin. Die Ärzte hatten die Patientin im Juni und Juli 2018 mit folgenden Methoden untersucht: durch CTs (Computer-Tomographie), Positronen-Emissions-Tomographie (PET), Magnetresonanz-Tomografie und Biopsien, um die Diagnose NSCLC (nicht kleinzelliges Lungenkarzinom) zu bestätigen und den Verlauf der Krankheit einzuschätzen.
Im der ersten CT wurde ein 41 mm großer Knoten im Mittellappen des rechten Lungenflügels der Patientin gefunden. Es gab keine Metastasen in anderen Teilen des Körpers und auch die Lymphknoten waren nicht befallen. Die Ärzte schlugen daher vor, den Knoten operativ oder durch Bestrahlung zu entfernen und mit Chemotherapie, zielgerichteter Krebstherapie und Immuntherapie weiter zu behandeln. Da der Mann der Patientin schlechte Erfahrungen mit den Nebenwirkungen der Bestrahlung gemacht hatte und sie das Risiko einer Operation nicht eingehen wollte, lehnte sie die Behandlungen ab.
Im September 2018 zeigte eine erneute CT eine Verkleinerung des Knotens auf 22 mm, jedoch zwei neue Knoten in der linken Spitze und dem rechten oberen Lappen.
Der weitere Verlauf – Einnahme von CBD
Die Ärzte untersuchten die Patientin alle drei bis sechs Monate mit einer CT und stellten fest, dass in den folgenden zweieinhalb Jahren der erste Knoten im rechten Mittellappen von 41 mm im Juni 2012 auf 10 mm im Februar 2021 zurückging. Zu diesem Zeitpunkt teilte die Patientin den Ärzten mit, dass sie nach ihrer Diagnose begonnen hatte, dreimal täglich 0,5 ml CBD zu nehmen, manchmal auch nur zweimal. Das von ihr verwendete Produkt enthielt 19,5 % THC, 20,05 % CBD und 23,8 % THC-Säure. Sie nahm auf Anraten des Herstellers das CBD Öl nicht in Verbindung mit heißen Speisen oder Getränken ein, um nicht „high“ zu werden. Ansonsten änderte sie nichts an ihren Lebensgewohnheiten.
Schlussfolgerungen: Hilft CBD gegen Krebs?
Der Hauptautor des Artikels, Dr. Kah Ling Liew von der Abteilung Atemwegserkrankungen des Princess Alexandra-Krankenhauses in England sagte zu diesem Fall:
„Wir haben definitiv nicht damit gerechnet, eine so auffällige Rückbildung des Tumors ohne konventionelle Krebstherapien und ohne andere Gesundheits- oder Lebensstiländerungen zu sehen. […] Mehrere Studien an Tiermodellen haben bisher widersprüchliche Ergebnisse gezeigt, wobei in einigen Fällen das Wachstum von Krebszellen reduziert und in anderen ein beschleunigtes Wachstum von Krebszellen festgestellt wurde.“
Medical News Today erhielt auch eine Stellungnahme von Dr. Jack Jacoub, einem leitenden Onkologen des MemorialCare Cancert Institute am Orange Coast Medical Center in Fountain Valley, Kalifornien:
„Es handelt sich definitiv um eine Hypothese, und es sind weitere Forschungen erforderlich, bevor sie zu einer empfohlenen [Behandlungs-]Option für Krebspatienten werden könnte. Vom Standpunkt der Stärke der wissenschaftlichen Beweise aus gesehen ist ein Fallbericht die schwächste Stärke, und deshalb muss man das, was man liest, in diesem Kontext betrachten.“
Dr. Jacoub sprach sich auch für die Durchführung weiterer klinischer Studien aus, um herauszufinden, ob CBD als generelle Behandlungsmethode eingesetzt werden kann. Dr. Liew sprach sich dafür aus, auch für andere Krebsarten Studien mit der Kombination von THC und CBD auszuführen, um herauszufinden, ob und in welcher Dosis und Kombination sich diese Stoffe für die Behandlung von Krebs mit CBD eignen. Seiner Meinung nach ist es unwahrscheinlich, dass sich eine Behandlung für alle Krebsarten eignet. Außerdem sagte er:
„Ärzte müssen sich darüber im Klaren sein, dass ihre Patienten möglicherweise ohne ihr Wissen nicht-konventionelle und nicht zugelassene Behandlungen einnehmen. Es ist immer wichtig, die Entscheidungen eines Patienten zu berücksichtigen, wenn er über Behandlungsoptionen spricht, d. h. offen und ehrlich über mögliche Vorteile und Nebenwirkungen von Behandlungen zu sprechen.“
Quelle:
https://www.medicalnewstoday.com/articles/case-study-can-cbd-oil-shrink-lung-cancer-tumors