Neue Studie: Hilft Cannabis bei Autismus?

Neue Studie: Cannabis gegen Autismus

Cannabis und CBD bei Autismus sind seit Jahren ein Geheimtipp in vielen Familien Betroffener. Die Wissenschaft vernachlässigte das Thema aber bisher. Erst jetzt nimmt die Zahl der Studien im Bereich „Cannabis und CBD bei Autismus“ merklich zu. Neue Ergebnisse machen hier Hoffnung.

Was genau ist Autismus, bzw. Autismus-Spektrum-Störung?

Autismus besteht aus einer Reihe von neurologischen Störungen, die so vielfältig sind, dass man dafür den Begriff Autismus-Spektrum-Störung (ASS) geprägt hat. Die Störungen treten in drei Bereichen auf: Soziale Interaktion, Kommunikation und Verhaltensmuster, oft schon in der frühen Kindheit. Es gibt aber Fälle jeden Alters. Nach Angabe der Weltgesundheitsorganisation ist weltweit eins von 160 Kindern betroffen.

Jungen erhalten drei- bis viermal häufiger diese Diagnose als Mädchen. Die Auslöser von Autismus sind noch nicht vollständig erforscht. Man geht sowohl von genetischen Faktoren als auch von Umwelteinflüssen aus. Oft tritt Autismus in Verbindung mit anderen gesundheitlichen Problemen wie Fragiles-X-Syndrom, Rett-Syndrom, tuberöser Sklerose und Phenylketonurie auf. Ca. 20 – 25% der an Autismus Erkrankten erhalten im Laufe ihres Lebens auch eine Epilepsie-Diagnose. 

Medizinisches Cannabis gegen Autismus

Über Jahrtausende wurde Cannabis im medizinischen, spirituellen und industriellen Bereich intensiv genutzt, bis er vor ca. einem Jahrhundert verboten wurde. In den letzten Jahren erlebt er ein Revival, immer mehr Länder legalisieren zumindest einen Teil der Produkte und erlauben die medizinische Anwendung der Pflanze. Studien haben gezeigt, dass Auszüge wie beispielsweise CBD und THC nachgewiesenermaßen gegen Krankheitsbilder wie Epilepsie, chronische Schmerzen, multiple Sklerose und Krebs eingesetzt werden können. Leider gibt es noch keine entsprechenden Studien für die Behandlung von Autismus, jedoch eine Menge Einzelfallberichte im Internet und in den sozialen Medien. So wird berichtet, dass Cannabis die Kommunikationsfähigkeit verbessern und Feindseligkeit lindern kann.

Da bei einem Viertel oder Fünftel der Autismus-Patienten im Laufe ihres Lebens mit dem Auftreten von Epilepsie zu rechnen ist, kann dies ein weiterer Grund für die Anwendung von medizinischem Cannabis sein. Es tritt immer deutlicher hervor, dass CBD und THC bei der Verringerung der Häufigkeit und Schwere der Anfälle ansonsten therapie-resistenter Formen von Epilepsie hilfreich sein können. 

Keine Medikamente gegen Autismus auf dem Markt

Zurzeit gibt es keine Medikamente auf dem Markt, mit denen man die Hauptprobleme des Autismus Spektrums behandeln kann, sondern nur solche gegen einzelne Symptome wie Angstzustände, Stimmungsschwankungen und Aggressivität. Oft haben diese Medikamente Nebenwirkungen.  

Aktuelle und geplante Studien

Eine neue randomisierte kontrollierte Doppelblindstudie sollte nun die Effizienz von zwei oralen Cannabinoid-Lösungen an Patienten mit Autismus-Spektrum-Störung testen. Die Analyse der CGI-I-Berichte (Clinical Global Impression) zeigt, dass 49% der 45 Studienteilnehmer, die das Präparat aus der vollen Pflanze erhalten hatten (20:1 CBD verglichen mit THC) positiv oder sehr positiv darauf reagierten. Von den 47 Teilnehmern, die das Placebo erhalten hatten, reagierten nur 21% positiv.

Dies ist die erste Studie, die zeigt, dass störendes Verhalten von an Autismus-Spektrum-Störung Erkrankten mit der Gabe von medizinischen Cannabis-Produkten verbessert werden kann. Die Firma GW Phamaceuticals, Hersteller des auf CBD basierenden Produkts Epidyolex, führt gerade eine Studie zur Behandlung des Rett-Syndroms durch. Es werden noch Kinder und Teenager für die Phase 2 der Studie gesucht, die mit Cannabidivarin behandelt werden sollen. 

Quelle:

canex.co.uk/medical-cannabis-cbd-autism/

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