Studie: Weniger Pflegekinder in US-Staaten mit legalem Marihuana

US-Studie: Cannabis Legalisierung Pflegekinder

In US-amerikanischen Staaten, in denen Cannabis legal ist, wird ein Rückgang von Kindern in Pflegestellen registriert. Laut einer kürzlich im Economic Inquiry veröffentlichten Studie hat die Legalisierung von Marihuana ebenfalls erhebliche finanzielle und soziale Vorteile. 

Cannabiskonsum reduziert Gewalt in Familien

Die Forscher bezogen sich auf Daten des Adoption and Foster Care Analysis Reporting System aus den Jahren 2000 bis 2017. In den US-amerikanischen Staaten, in denen Cannabis legalisiert wurde, wird erwartet, dass 10 Prozent weniger Kinder in Pflegestellen gegeben werden müssen. Laut der Studie liegt das daran, dass durch die Cannabis-Legalisierung der Missbrauch der Droge zurückgeht. Eltern, die Drogen wie Marihuana oder Alkohol nicht missbrauchen, sind weniger gewalttätig und auch weniger inhaftiert. Da THC-haltiges Cannabis legal ist in den betroffenen Staaten, geschieht keine Strafverfolgung. So geht die Anzahl an Kindern, die wegen inhaftierten Eltern in Pflegestellen kommen, zurück.

Gut für Familien – Kostenersparnis für die Gesellschaft

Dies führt für die Gesellschaft zu erheblichen Kosteneinsparungen, da eine Pflegestelle für ein Kind im Jahr durchschnittlich 25 000 Dollar kostet. Die Forscher der University of Mississippi analysierten Daten aus verschiedenen Quellen und nutzten den Differenz-von-Differenzen-Ansatz für den Vergleich der Kosten von Pflegestellen in Staaten mit und ohne Cannabislegalisierung. Bei einer USA-weiten Legalisierung würde dies nach einer vorsichtigen Schätzung zu Kosteneinsparungen von 675 Millionen Dollar jährlich führen und hierbei sind die langfristen, positiven Effekte noch nicht einberechnet.

Auswirkungen der Cannabislegalisierung

Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass der Zugang zu legalem Cannabis für Erwachsene deren Alkoholkonsum reduziert (siehe auch THC Wirkung). Daraus resultiert weniger innerfamiliäre Gewalt gegen Kinder. Allerdings ist laut der Studie der genaue Mechanismus hinter diesem Effekt noch nicht erforscht. Die Wissenschaftler weisen in der Studie darauf hin, dass hier weitere Untersuchungen nötig sind, um die mittel- und langfristigen Folgen abschätzen zu können. Mehrere Staaten wie Kalifornien, die Marihuana legalisiert haben, haben auch spezielle Richtlinien zum Schutz der elterlichen Rechte für Erwachsene oder medizinische Cannabispatienten erlassen (siehe auch Legalität von THC in Deutschland).

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