Israelische Forscher haben laut eines Berichts in der „The Jerusalem Post“ womöglich eine Methode entwickelt, bei der Cannabidiol als Ergänzung zu einer Chemotherapie das Behandlungsergebnis bei Leberkrebspatienten dienen kann. Wie bei beinahe allen Krebserkrankungen gehört die Therapie mit zellteilungshemmenden Medikamenten (Zytostatika) zur Therapie eines bösartigen Lebertumors. Häufig wird auch gesundes Gewebe mit angegriffen. Genau dieser unerwünschte Nebeneffekt scheint sich durch das Hanfprodukt reduzieren zu lassen. Die Chemotherapie verläuft zielgerichteter.
Knapp 9.000 Menschen erkranken jährlich an einem sogenannten hepatozellulären Karzinom – besser bekannt als Leberkrebs. Im frühen Stadium gilt er als gut heilbar. Leider verursacht die Leber erst dann Schmerzen, wenn sie bereits sehr stark erkrankt ist. Zwar ist dann eine vollständige Heilung in der Regel nicht mehr möglich, mit verschiedenen Medikamenten – u. a. einer Chemotherapie – lässt sich das Leben aber deutlich verlängern. Leider wird bei einer solchen Behandlung auch immer das gesunde Gewebe massiv angegriffen. Krebszellen gezielt abzutöten und das gesunde Gewebe zu schonen ist daher seit jeher das Ziel der Krebsforschung. Israelische Forscher sind diesem Ziel nun etwas näher gekommen – unter Zuhilfenahme von CBD.
Doxorubicin und CBD: Gesunde Zellen werden zunehmend geschont
Doxorubicin ist ein hochwirksames Medikament gegen Krebszellen und wird im Rahmen der Chemotherapie bei Patienten mit fortgeschrittenem Leberkrebs eingesetzt. Das Problem dabei: Das Arzneimittel greift auch gesunde Zellen von Leber und Herz an. Eine sehr seltene, gleichwohl aber gravierende Nebenwirkung ist das Herzversagen. Prof. Alexander Binshtok, Leiter der Forschungsgruppe Schmerzplastizität an der Medizinischen Fakultät der Hebräischen Universität, erklärt nun, dass die Kombination aus niedrigdosiertem Chemotherapeutikum mit CBD dazu führe, dass die Krebszellen gezielt angegriffen und das gesunde Gewebe mehr geschont werde.
Die meisten Krebstherapien sind nicht spezifisch genug. Das bedeutet, dass sie zusammen mit den bösartigen Zellen, die sie loswerden wollen, gesunde Zellen angreifen. Dies führt zu den vielen schwerwiegenden Nebenwirkungen der Chemotherapie
so der Mediziner.
Mehr Lebensqualität für Krebspatienten
Das Verfahren ist noch experimentell. Binshtok ist dennoch optimistisch:
Die Beseitigung von Krebszellen, während gesunde Zellen in Ruhe gelassen werden, ist ein wichtiger Schritt zur Verringerung des Leidens der Patienten.
Forschungen zufolge verhilft CBD deswegen zu einer gezielteren Therapie, da es die Krebszellen durch Beeinflussung eines Kanals dazu bringt, mehr Wirkstoff der Chemotherapie aufzunehmen. Besonders interessant: Diesen Kanal haben gesunde Zellen nicht. Dadurch gelangt der Wirkstoffkomplex aus Doxorubicin und Cannabidiol nicht in die gesunden Zellen. Sie werden „in Ruhe gelassen“. An diese Erkenntnis geknüpft ist die Hoffnung, dass Patienten die belastende Chemotherapie künftig besser vertragen.
Für konkrete Vorhersagen ist es noch zu früh, aber wir sind zuversichtlich
so Binshtok.
Bei der Einnahme von cannabinoidhaltigen Produkten kann es unter Umständen zu Wechselwirkungen mit verschiedenen Medikamenten kommen. Sollten Sie selbst Medikamente einnehmen, so ist der Einsatz von CBD und anderen Cannabinoiden vorher mit dem behandelnden Arzt abzusprechen.