Baseball-Teams in den USA dürfen sich ab sofort von CBD-Firmen sponsern lassen. Die Major League Baseball (MLB) ist Vorreiter für die Legalisierung und Normalisierung von Cannabis-Produkten.
Kriterien, die erfüllt werden müssen
Selbstverständlich achtet die MLB darauf, dass die Sponsoren einige wichtige Kriterien erfüllen:
- So müssen die Produkte von NSF International zertifiziert sein. Diese Organisation testet Produkte auf Verbrauchersicherheit und ist in den Kreisen des Profisports anerkannt.
- Der MLB-Commissioner muss zustimmen.
Eine „gute Gelegenheit“ für Baseball
Noch hat keine Firma diese Kriterien erfüllt, allerdings befinden sich einige Cannabidiol-Hersteller im Zertifizierungsprozess.
„Wir beobachten diese Kategorie schon seit einiger Zeit und warten darauf, dass sie so weit ausgereift ist, dass wir uns damit anfreunden können. Unsere Fans sind genau die Art von Kunden, nach denen sie suchen, und wir sind gerne die Ersten. Es ist eine gute Gelegenheit für uns und die Clubs. Bei den letzten Unternehmen, die sich an uns gewandt haben, wurde der Prozess der NSF-Zertifizierung positiv aufgenommen. Das gab uns die nötige Sicherheit, um voranzukommen.“
Noah Garden, Chief Revenue Officer der MLB
Die Haltung der MLB zu Cannabis-Produkten
Die MLB hat eine progressivere Haltung zu Cannabis-Produkten als andere Profisport-Organisationen. So stellte sie beispielsweise im Jahr 2020 in einem Memo klar, dass sie Spieler nicht für den Konsum von Cannabis in ihrer Freizeit bestrafen würde, aber dass sich auch nicht von Marihuana-Unternehmen sponsern lassen und auch nicht in die Branche investieren dürfen. Zu dieser Zeit verkündete die Liga auch, dass sie mit NSF International zusammenarbeitet, um legale, schadstoff-freie CBD-Produkte zu finden und zu zertifizieren, damit sie auf dem Vereinsgelände vorgehalten und gelagert werden können.
Im Jahr 2019 entschied die MLB, Cannabis von der Liste der verbotenen Substanzen zu streichen. Davor wurden Spieler, die positiv auf THC getestet wurden, mit einer Geldstrafe von 35 000 Dollar bestraft und mussten sich einer Behandlung unterziehen. Seit 2020 ist dies weggefallen.
Wie kam es zu dieser Pro-Cannabis Haltung?
Es gab Verhandlungen zwischen der MLB und ihrer Spielergewerkschaft, bei der entschieden wurde, bei der Drogenpolitik innerhalb der Liga den Schwerpunkt nicht auf Bestrafung, sondern auf Behandlung zu legen. Nur wenn Spieler, die positiv auf beispielsweise Opioide oder Kokain getestet wurden, eine Behandlung ablehnten, wurden sie bestraft. Zusätzlich hat eine Reihe von Sportgremien in der letzten Zeit die Regelungen für Cannabinoide gelockert, da sich auch die Gesetze gelockert haben und die medizinische Anwendung immer mehr Akzeptanz erfährt. Studenten, die der National Collegiate Athletic Association (NCAA) angehören, verlieren nicht mehr automatisch ihre Spielberechtigung, wenn sie einen positiven Marihuana-Test haben.
Der Fall von Sha’Carri Richardson
Die US-Sprinterin Sha‘Carri Richardson war wegen eines positiven THC-Tests von den Olympischen Spielen ausgeschlossen worden. Sie hatte zugegeben, nach dem Tod ihrer Mutter Cannabis in einem Staat, in dem es legal ist, konsumiert zu haben. Die Sportlerin sagte, sie fühle sich „gesegnet und stolz“, wenn ihr Fall eine Verbesserung der Marihuana-Politik für andere Sportler bewirkt haben sollte. Selbst das Weiße Haus und Joe Biden hatten sich zu dem Fall geäußert und das aktuelle Marihuana-Verbot angezweifelt.
Der Tarifvertrag
Die Drogentestpolitik der National Football League (NFL) hat sich im Jahr 2020 nachweislich geändert, dies zeigt der Tarifvertrag. NFL-Spieler können wegen eines positiven Drogentests – dies gilt nicht nur für Marihuana – im Rahmen des Tarifvertrags von Spielen suspendiert werden. Stattdessen bekommen sie eine Geldstrafe. Der Schwellenwert für einen positiven THC-Test wurde im Rahmen des Abkommens angehoben.
Die Vorgehensweise der NBA in Bezug auf Marihuana
Die National Basketball Association (NBA) kündigte Ende 2020 an, dass sie die aktuelle Politik, Spieler nicht mehr stichprobenartig auf THC zu testen, bis zur Saison 2021-2022 verlängern würde. Allerdings würden Spieler mit einer Drogenvorgeschichte „aus gegebenem Anlass“ weiterhin getestet.
Die Marihuana-Ikone Snoop Dogg argumentierte, dass die Sportligen ihren Spielern erlauben sollten, Marihuana als Alternative zu verschreibungspflichtigen Opioiden zu verwenden.