Cannabislegalisierung kostet der Pharma-Industrie Milliarden

Wegen Cannabis Legalisierung verkauft Pharma-Industrie weniger Schmerzmittel

USA. Forscher erwarten, dass bei einer Legalisierung von Cannabis in den gesamten USA der Verkauf von Arzneimitteln um 11% zurück gehen würde. Grund: Legales Cannabis ersetzt für viele Menschen Schmerzmittel.

Börsenrückgang der Pharmaindustrie

Eine aktuelle Studie analysierte 45 Cannabislegalisierungs-Ereignisse seit 1996 in den USA, sowohl von medizinischem wie auch von Freizeit-Cannabis. Die Autoren der Studie schätzen, dass es dadurch einen Einbruch von ca. drei Milliarden US-Dollar für die Pharma-Branche gegeben hat. Nach nur zehn Tagen nach einer Veranstaltung, auf der für die Legalisierung von Cannabis geworben wurde, fielen die Börsen um 1,5 bis 2 Prozent.

Wenn die restlichen 16 US-Staaten Cannabis ebenfalls legalisieren würden, wird ein Einbruch von 38 Milliarden US-Dollar für die Pharmaindustrie geschätzt – und das nur aufgrund von leichterem Zugang zu medizinischem Cannabis. Die amerikanischen Forscher kommentieren:

„Der implizite Umsatzrückgang durch die Legalisierung in der Freizeit ist etwa 129 % größer als der durch die medizinische Legalisierung. Vergleicht man die Auswirkungen auf die Hersteller von Generika und Markenarzneimitteln, so stellt man fest, dass die Auswirkungen auf die Hersteller von Markenarzneimitteln 224% größer sind als die Auswirkungen auf die Umsätze der Hersteller von Generika.“

Weniger Arzneimittel bei legalem Marihuana

Andere Studien und Analysen haben es bereits gezeigt: Viele Patienten entscheiden sich eher für Cannabis als für Opioide, schon aus Kostengründen. Im Gegensatz zu vielen pharmazeutischen Medikamenten, die einen klar abgegrenzten Wirkungsbereich haben, hat Cannabis einen sehr weites Wirkungsspektrum und kann gegen viele gesundheitliche Probleme eingesetzt werden. Seit der Legalisierung von medizinischem Cannabis in den ersten US-Staaten sank der Umsatz von Opioiden spürbar und nicht nur das, generell wurden weniger pharmazeutische Medikamente verschrieben.

CannaTrust berichtete zu dem Thema:

Allerdings gibt es bisher noch wenig Informationen zur Anwendung von Cannabis für die Patienten. Autorin Sarah Stith sagt dazu: 

„Die Zukunft der Cannabismedizin liegt darin, das Vorkommen und die Wirkungen der Pflanzenbestandteile über THC und CBD hinaus zu verstehen und Wege zu finden, Cannabis nach messbaren Eigenschaften zu kategorisieren, von denen bekannt ist, dass sie spezifische Wirkungen haben. Die Nachahmung konventioneller Arzneimittel durch Standardisierung ist möglicherweise nicht der optimale Endpunkt für Cannabis, da die der Cannabispflanze innewohnende Variabilität wahrscheinlich der Grund für ihre Fähigkeit ist, so viele Krankheiten zu behandeln.“

Cannabis für den Freizeitgebrauch

Zusammengefasst: Die Legalisierung von Cannabis für die Freizeit hat einen noch größeren Effekt auf die Umsätze der Pharma-Industrie. Die Autoren empfehlen der Pharma-Industrie, eher in den Cannabis-Markt zu investieren als in die derzeitigen Lobby-Aktivitäten dagegen. Außerdem empfehlen sie, die Risiken und den Nutzen von Cannabis sowohl für medizinische als auch zu Entspannungszwecken weiter zu untersuchen. 

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Studie:

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