Nicht nur CBD Öl erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit. Auch Kosmetika auf Basis des Cannabinoids werden vielseitig vermarktet. Bisher allerdings beruhten viele der angepriesenen Effekte auf die Haut nur auf Vermutungen und Beobachtungen.
Bis jetzt, denn Forscher aus Polen konnten unlängst in einer Studie belegen, dass Cannabidiol die Haut u. a. mit Feuchtigkeit versorgt und vor freien Radikalen schützt. Günstig ist zudem, dass die Wissenschaftler keinerlei toxische Eigenschaften auf Hautzellen nachweisen konnten. Fraglich bleibt aber, inwiefern CBD Kosmetika überhaupt von der Haut aufgenommen werden können. Große Wirkversprechen sind also nicht angebracht und werden zunehmend geahndet.
Man könnte umgangssprachlich sagen, dass CBD Kosmetika „wie Pilze aus dem Boden schießen“. Wirtschaftsexperten und Branchenkenner schätzen, dass der Marktanteil von Cremes, Lotionen und Tinkturen bis zum Jahr 2025 einen Marktwert von 1,7 Milliarden US Dollar erreichen wird.
Basis für Kaufempfehlungen beruhte bisher nicht auf Fakten
Dieses Wachstum liegt vor allem darin begründet, dass man dem pflanzlichen Inhaltsstoff der Hanfpflanze auch dermatologisch viel zutraut. Teilweise zurecht, wie sich nun gezeigt hat. Trotzdem ist die Freude nicht ungetrübt; vor allem bei Produzenten, die im Verantwortungsbereich der US amerikanischen Lebensmittel- und Medikamentenaufsicht FDA liegen. Doch dazu später mehr.
Signifikantes antioxidatives Potential in Tests
Eine kürzlich veröffentlichte Studie aus Polen hat gezeigt, dass CBD tatsächlich einige positive Effekte auf die menschliche Haut entfaltet. Zunächst entdeckten die Autoren eine signifikante antioxidative Aktivität von Hanfextrakten unter Verwendung chemischer In-vitro-Tests. Cannabidiol haltige Extrakte versorgen die Haut aber auch mit Feuchtigkeit und verbessern die Lebensfähigkeit von Hautzellen.
Ein weiterer positiver Effekt: Die Hautalterung wird verlangsamt. Im Rahmen der In-vitro-Untersuchungen verwendeten die Forscher Wasser-Ethanol-Extrakte mit 15 Prozent CBDA – die Vorstufe von CBD – sowie 3,1 Prozent CBD und weitere Cannabinoide in geringer Dosierung. Im Vergleich mit Gelen, die kein CBD enthielten, verbesserte sich v. a. der Punkt Flüssigkeitszufuhr deutlich. Das deutet darauf hin, dass Cannabidiol durchaus Potenzial als natürlicher Feuchtigkeitsspender hat.
Aufnahmefähigkeit über die Haut noch unklar
Die genannten Effekte können natürlich nur dann vollends zum Tragen kommen, wenn CBD auch in möglichst großer Menge von der Haut aufgenommen wird. Genau hierzu fehlt es bisher an belastbaren Studien. Zwar ist bekannt, dass es auch auf der Haut Cannabinoid Rezeptoren gibt, trotzdem gibt es ein Hindernis: CBD ist hydrophob, das bedeutet wasserabweisend. Und die menschliche Haut enthält nun einmal viel Wasser.
Um dies genauer zu erörtern, sind weitere klinische Forschungen notwendig. Bis diese Ergebnisse vorliegen, sollten Hersteller von zu großen Wirkversprechen, gerade in Bezug auf Hautkrankheiten wie Schuppenflechte oder Akne, Abstand nehmen. Die FDA geht aktuell vermehrt gegen Unternehmen vor, die diesem Grundsatz zuwiderhandeln und mit allzu optimistischen Wirkaussagen locken