Wie Beeinflusst Cannabis Testosteron?
Als Geschlechtshormon des Mannes generiert Testosteron einige wichtige Effekte im Körper. Es sorgt dafür, dass sich die „typisch männlichen“ Merkmale ausbilden. Das Wachstum von Hoden, Bartwuchs und vermehrter Muskelaufbau sind nur einige der zahllosen Wirkungen von Testosteron. Im Umkehrschluss ist ein Testosteronmangel mit vielen großen Nachteilen für den männlichen Körper assoziiert. Aus diesem Grund stellt sich die Frage: Kann Cannabis einen Einfluss auf den körpereigenen Spiegel des Hormons Testosteron haben?
Aus den unterschiedlichsten Gründen versuchen Menschen, in den körpereigenen Hormonhaushalt einzugreifen. Oft medizinisch begründet, um Störungen gezielt auszugleichen. Manchmal ist aber auch eine künstliche Erhöhung des Testosteronspiegels erwünscht, zum Beispiel wenn vermehrt Muskelmasse aufgebaut werden soll. Das kann höchst schädlich für den Körper sein. Aber da THC und CBD natürliche Extrakte der Pflanze Cannabis sind, stellen Cannabinoide sanfte Kandidaten dar, um auf Testosteron im Körper einzuwirken. Können also Cannabinoide wie CBD oder THC den Muskelaufbau unterstützen?
Sorgt CBD für einen gesunden Muskelaufbau?
Grundsätzlich kann man zwischen drei Möglichkeiten, den körpereigenen Testosteronspiegel durch Zugabe von außen zu erhöhen, unterscheiden:
- medizinisch begründet, um eine Hormonstörung zu behandeln.
- homöopathisch durch bestimmte Lebensmittel/Pflanzen, um beispielsweise Potenz, Fruchtbarkeit und Muskelaufbau zu stimulieren.
- als Anabolika zugeführt, was kurzfristig zu massivem Muskelwachstum und mittelfristig zu schwersten körperlichen Schäden führt.
Die Frage, wie Cannabinoide auf den Haushalt von Testosteron wirkt, kann also dem Punkt 2 zugeordnet werden. Von Cannabis ist bekannt, dass es unzählige Wirkungen auf den menschlichen Körper hat. Berauschend, wie THC oder in vielerlei Hinsicht heilsam, wie CBD. Kaum vorstellbar, dass die Nutzung der Heilpflanze keinen Einfluss auf den Hormonhaushalt hat.
Um den Körper nicht zu schaden, ist ein homöopathischer Einfluss (z.B. durch CBD) auf den Testosteronhaushalt empfehlenswert. Ziel ist es, auf gesunde Weise mehr Muskelmasse zu gewinnen. Die Einnahme von CBD beim Sport kann beim Muskelaufbau unterstützen.
THC wirkt negativ auf die Produktion von Testosteron
Wer die berauschende Wirkung eines THC-haltigen Produkts mit der nützlichen Wirkung einer natürlichen Steigerung von Testosteron verbinden will, sieht sich beim Blick in die Fachliteratur enttäuscht: THC ist nicht nur illegal, sondern in dieser Hinsicht völlig unwirksam.
Mehr Fruchtbarkeit ist keinesfalls zu erwarten, so die Mehrzahl der Studien. Im Gegenteil: Im Blut starker THC-Konsumenten fanden Forscher geringere Mengen an Geschlechtshormonen wie Testosteron. Dass die Spermienzahl in einigen Untersuchungen ebenfalls reduziert war, dürfte kaum hilfreich sein. Allerdings gibt es auch keine Hinweise darauf, dass diese Effekte von Dauer sind.
Zusammenfassend lässt sich also festhalten:
- Regelmäßiger THC-Konsum senkt den Testosteronspiegel und die Anzahl an Spermien.
- Dauerhafte Schädigungen der Fruchtbarkeit sind nach Beendigung des Konsums nicht zu erwarten.
CBD unterstützt die Wirkung von Testosteron
Biowissenschaftler haben herausgefunden, dass CBD an anderen Rezeptoren wirkt als THC. Zwar verlangsamt auch Cannabidiol zunächst die Synthese von Testosteron, indem es mit den verantwortlichen Leydig-Zellen in den Hoden interagiert. Einerseits ändert sich dies aber sofort, nachdem CBD wieder aus dem Körper ausgeschieden ist.
Andererseits senkt CBD die Hormone Prolaktin und Cortisol. Beide sind Gegenspieler von Testosteron, hemmen also dessen Wirkung. Insofern unterstützt CBD die Wirkung von Testosteron – sanft und natürlich: Ganz anders also als medizinisch nicht notwendige, künstliche Hormonpräparate, von denen Impotenz und Unfruchtbarkeit noch die harmloseren Folgen sind.
Quellen
- theuniversalplant.com/cbd-testosterone/
- Hall W, Solowij N, Lemon J. The Health and Psychological Consequences of Cannabis Use. National Drug Strategy Monograph Series No. 25. Canberra: Australian Government Publishing Service, 1994.
- Murphy L. Endokrinum. In: Grotenhermen F (Hrsg.): Cannabis und Cannabinoide. Pharmakologie, Toxikologie und therapeutisches Potential. Huber, Bern 2001.
- Zimmer L, Morgan JP. Marijuana Myths Marijuana Facts. A review of the scientific evidence. New York/San Francisco: The Lindesmith Center, 1997.
- House of Lords Select Committee on Science and Technology. Cannabis. The scientific and medical evidence. London: The Stationery Office, 1998.