Cannabis gegen Bluthochdruck? Neue Studie macht Patienten und Ärzten Mut

Bluthochdruck und cannabis

Bluthochdruck gehört zu den am weitesten verbreiteten Erkrankungen der Welt. Und leider ist ständig erhöhter Blutdruck nicht nur ungesund, sondern absolut lebensbedrohlich. Schlaganfall und Herzinfarkt sind nur zwei gefürchtete Folgen der Volkskrankheit, die in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr an Bedeutung gewonnen hat.

Glücklicherweise gibt es eine ganze Reihe an wirkungsvollen Behandlungsmethoden. Neben einer Änderung des Lebensstils stehen Medikamente zur Verfügung, die den Druck in den Adern in einem normalen Rahmen halten. Nicht alle wirken aber gleichsam gut, zudem gibt es immer wieder unangenehme Nebenwirkungen. Alternative Therapien rücken daher zumindest als Ergänzung immer mehr in den Blickpunkt. Darunter auch Cannabis, dessen blutdrucksenkende (antihypertensive) Wirkung nun in einer Studie belegt wurde

Israelische Studie weist günstigen Einfluss auf Blutdruck nach

Israelische Forscher untersuchten 26 Patienten in einem Alter über 60 Jahre vor und drei Monate nach Beginn der Verwendung von verschreibungspflichtigem medizinischem Cannabis. Ziel war es dabei, u. a. die Effekte auf den Blutdruck sowie die Herzfrequenz bei älteren Menschen zu überprüfen. Vor allem, weil Hanf für diese Personengruppe ohnehin eine wachsende Rolle spielt.

„Ältere Erwachsene sind die am schnellsten wachsende Gruppe von medizinischen Cannabiskonsumenten, doch gibt es kaum Belege für die kardiovaskuläre Sicherheit dieser Bevölkerung“, heißt es in der Studie.

Über 24 Stunden hinweg wurde der Blutdruck der Probanden untersucht. Mit einem recht klaren Ergebnis

CBD und THC senken den Blutdruck 

Die Studie ergab, dass sowohl der systolische als auch der diastolische Blutdruck der Teilnehmer nach drei Monaten Einnahme von medizinischem Cannabis um 5,0 mmHg bzw. 4,5 mmHg sank. „Statistisch und klinisch signifikant“, urteilten die Forscher. Auch der nächtliche Blutdruck sank unter Cannabis bei einigen Teilnehmern deutlicher ab als vor der Behandlung. Auf die Frage, welcher Bestandteil von Hanf denn nun eigentlich für diese Effekte verantwortlich ist, gab es keine einheitliche Antwort. Offenbar wirken CBD und THC gleichermaßen blutdrucksenkend

Weitere Studien zum praktischen Einsatz sind notwendig 

Welche Rolle Cannabis letztendlich in der Therapie des Bluthochdrucks tatsächlich einnehmen kann, müssen weitere klinische Studien klären. Übrigens wirkt Hanf indirekt ohnehin blutdrucksenkend, nämlich indem er Schmerzen lindert. Denn Schmerzzustände sind nicht nur seelisch belastend, sie erhöhen auch den Blutdruck. Keinesfalls sollte eine bestehende blutdrucksenkende Therapie nun aber vorzeitig abgebrochen und durch Cannabis ersetzt werden. 

Quelle:

  • https://www.ejinme.com/article/S0953-6205(21)00005-4/fulltext

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