Wegen gesundheitlichen Bedenken: EFSA setzt Novel Food Verordnung für CBD aus

CBD Food Erfahrungen

Wegen Bedenken über mögliche Gefahren für die Gesundheit hat die Kommission der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit die Bewertung von CBD-Produkten als Novel Food temporär ausgesetzt. Im Moment werden also Anträge von neuartigen Lebensmitteln mit CBD nicht bearbeitet.

Anträge für CBD-Produkte und Datenlage zur CBD Wirkung

Die European Food Safety Authority (EFSA) hat eine Studie über Cannabidiol (CBD) und seiner Eignung für den menschlichen Verzehr in Auftrag gegeben, da Unsicherheiten bezüglich möglicher Gefahren bei der Aufnahme dieses Cannabis-Stoffes bestehen und die Daten lückenhaft seien. Die Kommission kam zu dieser Entscheidung aufgrund der vielen eingereichten Anträge für die Zulassung von CBD als Novel Food. 

Zurzeit bearbeitet das EFSA-Sachverständigen-Gremium für Ernährung, neuartige Lebensmittel und Lebensmittelallergene (NDA) 19 Anträge auf Zulassung, weitere sind in Vorbereitung. 

Was bedeutet das für CBD Produkte?

Hanf- und Cannabis-Produkte mit Cannabidiol zum Verzehr gelten in der Europäischen Union als „neuartiges Lebensmittel“ (Novel Food) und müssen entsprechend behördlich angemeldet werden. Die EFSA bewertet, ob CBD Hersteller die strengen Auflagen einhalten. Da diese Bewertungen ausgesetzt sind, bedeutet das, dass im Moment keine neuen CBD-Produkte unter der Novel Food-Verordnung auf dem Markt kommen. Wie lange die Verordnung für CBD-Produkte ausgesetzt bleibt, ist nicht bekannt. Die Ergebnisse der Studie müssen abgewartet werden

Die EFSA gab keine Hinweise darauf, dass der gestoppte Antragsprozess für neuartige Lebensmittel mit CBD einen Einfluss auf Hanfprodukte hat, die schon auf dem Markt sind. CBD Aromaprodukte, die auf dem Papier nicht zum Verzehr geeignet sind, sind nicht betroffen.

Nicht der Schluss, dass „CBD als Lebensmittel nicht sicher ist“

Für die Auswirkungen, die CBD auf die Leber, den Magen-Darm-Trakt, das Nervensystem, das endokrine System und die Psyche des Menschen hat, gebe es laut EFSA keine ausreichenden Daten (siehe auch CBD Wirkung). In Tierstudien sei zudem aufgefallen, dass CBD erhebliche nachteilige Wirkungen auf die Fortpflanzung hat. Es soll nun herausgefunden werden, ob diese Effekte auf bei Menschen auftreten können. 

„Wir haben eine Reihe von Gefahren im Zusammenhang mit der Aufnahme von CBD ermittelt und festgestellt, dass die zahlreichen Datenlücken zu diesen gesundheitlichen Auswirkungen geschlossen werden müssen, bevor diese Bewertungen weitergeführt werden können. An dieser Stelle ist zu betonen, dass wir nicht zu dem Schluss gekommen sind, dass CBD als Lebensmittel nicht sicher ist.“

Prof. Dominique Turck, Vorsitzende NDA-Gremium

Was können CBD Hersteller tun?

Die EFSA veranstaltet am 28. Juni 2022 eine Informationssitzung für die Antragsteller, an der auch weitere Gruppen sowie Einzelpersonen mit Interesse an diesem Thema und am Thema Novel Food insgesamt, teilnehmen können. Zu der Studie und zum gestoppten Antragsprozess gab Ana Afonso, die Leiterin des Bereichs Ernährung und Lebensmittelinnovation bei der EFSA folgenden Kommentar ab:

„Wenn Informationen fehlen, ist es nicht ungewöhnlich, dass Bewertungen neuartiger Lebensmittel ausgesetzt werden. Es liegt in der Verantwortung der Antragsteller, Datenlücken zu schließen. Wir arbeiten mit ihnen zusammen, um zu erläutern, wie die zusätzlichen Informationen bereitgestellt werden können, damit die Unsicherheiten ausgeräumt werden.“

Ana Afonso, Leiterin des Bereich Ernährung und Lebensmittelinnovation

Die Themen der Sitzung am 28. Juni 2022 lauten wie folgt: 

  • Statement zur Sicherheit von Cannabidiol als neuartiges Lebensmittel: Datenlücken und Ungewissheiten
  • Erklärung zur Sicherheit von Cannabidiol als neuartiges Lebensmittel: Datenlücken und Ungewissheiten
  • Info-Sitzung: Die Sicherheit von Cannabidiol als neuartiges Lebensmittel: Datenlücken und Ungewissheiten

Quelle: 

Über den Autor