Ermutigende Ergebnisse liefert unlängst eine österreichische Studie, die den Effekt von THC auf bestimmte Beschwerden der Parkinson Erkrankung untersucht. Vor allem bei den nichtmotorischen Symptomen (NMS) zeigte sich bei vielen Probanden eine deutliche Besserung. Die Forscher versprechen sich davon nicht nur ein besseres Verständnis der Wirkung von THC auf die Krankheitsmechanismen von Parkinson, sondern auch eine mögliche Erweiterung des Therapiespektrums gegen die neurologische Erkrankung. Dieses ist bei NMS bislang nur sehr begrenzt. Das THC Medikament Nabilon könnte dies ändern. Die Forscher am Universitätsklinikum Innsbruck sind jedenfalls optimistisch.
„Die potenzielle therapeutische Wirkung von Cannabinoiden auf Motorik und nichtmotorische Symptome (NMS) bei Parkinson ist ein wichtiges Thema und wird häufig von Patientinnen und Patienten im Behandlungsraum angesprochen“, erklärte die Erstautorin der Untersuchung Marina Peball.
Durchgeführt wurde die randomisierte kontrollierten Studie in der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikum Innsbruck. Und sie macht Patienten Hoffnung, die vermehrt unter den NMS von Parkinson leiden.
Erstmals randomisiert kontrollierte Studie zu dem Thema
Es handelt sich um die erste randomisiert kontrollierte Studie, die sich dem Thema widmet, also der Wirkung von THC auf die NMS von Parkinson Patienten. Typische NMS sind:
- Wahrnehmungsstörungen
- Tagesmüdigkeit
- Schlafstörungen
- Reduzierte Leistungsfähigkeit
- Stimmungsschwankungen
- Depressionen
- Ängste
Demgegenüber stehen die bekannteren motorischen Beschwerden wie Bewegungsarmut oder Zittern. Die NMS nehmen bei vielen Patienten mit fortschreitendem Krankheitsgeschehen zu und werden so zu einer massiven Belastung. Anders als bei den motorischen Beschwerden gibt es hier aber nur wenige belastbare Studien und daher auch nur ein begrenztes Repertoire an möglichen Therapieoptionen.
Nabilon bessert vor allem Ängste und Schlafstörungen
Die erste gute Nachricht nach Beendigung der Studie war, dass alle Patienten den Wirkstoff gut vertragen haben. Aber auch die Wirkung konnte sich sehen lassen, entsprechend optimistisch lautet das abschließende Statement der Forscher:
„Unsere Ergebnisse zeigen eine Verbesserung der gesamten NMS-Belastung mit Nabilon, was sich insbesondere in einer Verminderung der Angstzustände und Schlafstörungen widerspiegelt. Die Behandlung wurde gut vertragen. Diese Studie ergänzt den bisher begrenzten Nachweis zur Wirksamkeit einer Behandlung auf Cannabinoidbasis bei PatientInnen mit störenden NMS bei Parkinson“
Bevor THC aber großflächig gegen die Parkinson Erkrankung eingesetzt werden kann, sind weitere klinische Studien notwendig. Trotzdem besteht berechtigte Hoffnung für Patienten, die oftmals besonders stark unter den NMS leiden. Denn gemeinsam mit den motorischen Beschwerden ist die Lebensqualität der Betroffenen oftmals stark eingeschränkt. Ein gut verträgliches und gleichsam effektives Medikament, was dazu noch rein pflanzlicher Natur ist, käme da gerade recht.