Terpene wichtig zur Schmerzlinderung

Terpene leisten Beitrag zur Schmerzlinderung

Wenn es um Cannabis und/oder Cannabinoidprodukte geht, wird oft auf den jeweiligen Anteil der enthaltenen Cannabinoide geachtet. Terpene hingegen wurden in der Vergangenheit oft eher vernachlässigt. Dies sollte sich in Zukunft aber ändern. Eine neue Studie zeigt, dass Terpene die Effektivität von Cannabis als Schmerzmittel erhöhen.

Cannabis als Schmerzmittel

Nicht nur Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC) sorgen dafür, dass Cannabis schmerzlindernd wirkt; auch die in der Pflanze enthaltenen Terpene leisten ihren Beitrag dazu. Diese Erkenntnis könnte dazu führen, dass die Wirksamkeit von Cannabis, Opioiden und anderen Schmerzmitteln ohne Erhöhung der Dosis gesteigert werden könnte. 

Die Terpene aus der Cannabispflanze wirken wie andere Cannabinoide schmerzlindernd, wenn sie einzeln eingesetzt werden. Wenn man Terpene mit einem synthetisch hergestellten Cannabinoid kombiniert, verstärkt sich die Schmerzlinderung und erzeugt einen „Entourage-Effekt“. Die anderen Auswirkungen von Cannabis wie zum Beispiel Euphorie treten jedoch nicht auf. 

Terpene kommen in vielen Pflanzen und ätherischen Ölen vor. Die typischen Düfte von Lavendel und Zitrone werden durch die Terpene Linalool und Limonen ausgelöst. Der Sinn von Terpenen ist das Anlocken von Tieren, die den Pollen verteilen und das Abwehren von Freßfeinden. 

Aussagen der Forscher

Dr. John Streicher, Associate Professor für Pharmakologie am College of Medicine in Tucson und Mitglied des Arizona Health Sciences Comprehensive Pain and Addiction Centers sagt dazu: 

“Viele Menschen nehmen Cannabis und Cannabinoide gegen Schmerzen. Wir versuchen das Konzept des Entourage-Effekts zu verstehen, um die eher mittelmäßige Schmerzlinderungsfähigkeit von THC steigern zu können, ohne auch die psychoaktiven Nebenwirkungen zu verstärken und um somit ein besseres Medikament zu schaffen.“

Dr. Streicher und seine Kollegen konzentrierten sich auf vier der Terpene, die in der Cannabis-Pflanze vorkommen: Alpha-Humulen, Geraniol, Linalool und Beta-Pinen. Sie untersuchten jedes Terpen einzeln und in Verbindung mit einem synthetischen Cannabinoid, das an das körpereigene Endocannabinoidsystem andockt und dieses stimuliert. 

Erkenntnisse aus der Studie

Die Forscher stellten zu ihrer Überraschung fest, dass eine Kombination aus einem Terpen und einem synthetischen Cannabinoid zu einer effektiveren Schmerzlinderung führten und somit ihre Anfangshypothese stützten. Weitere Forschungen sollen zeigen, ob sich dieser Effekt auch für die Kombination aus Terpenen und THC, bzw. aus Terpenen und anderen natürlichen Cannabinoiden nachweisen lässt.  

Ziel der Studie

Das Ziel der Forscher ist es, durch die Kombination von Terpenen mit Cannabinoiden und Opioiden die Dosis der Cannabinoide oder Opioide bei gleicher Schmerzlinderung zu reduzieren und somit auch die Nebenwirkungen zu verringern. 

Nutzung von Terpenen

Obwohl die Wirkung von Terpenen noch nicht besonders gut erforscht ist, setzen manche Hersteller von Cannabisprodukten sie schon ein. Lemon Kush ist eine hybride Marihuana-Sorte, die Limonen enthält und die hybride Sorte Blue Dream enthält ein Terpen, das auch in Blaubeeren vorkommt. Auch Schokolade, Getränken und anderen Produkten werden manchmal Terpene zugesetzt. 

Quelle:

https://www.painnewsnetwork.org/stories/2021/7/19/terpenes-make-cannabis-more-effective-as-pain-reliever

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