Ungewolltes Doping durch CBD?

Doping durch CBD?

Bei einem Drittel von 23 getesteten CBD-Produkten konnten nach acht Stunden der Einnahme im Urin Spuren von Cannabinoide nachgewiesen werden. Cannabinoide (mit Ausnahme von CBD) sind von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) verboten. So könnten Leistungssportler sich ungewollt des Dopings schuldig machen.

Ist CBD Doping?

Nein, Cannabidiol gehört nicht zu den Substanzen, die als Doping gelten. Die Anti-Doping-Agentur hat zwar alle natürlichen und synthetischen Cannabinoide als Doping eingestuft, CBD aber konkret ausgenommen. Auch THC gilt nicht als Doping, solange dieser Hanfauszug mit weniger als 150 Nanogramm pro ml nachweisbar ist.

Info: Cannabinoide sind Wirkstoffe der Hanfpflanze (lat. Cannabis). Es sind über 100 bekannt, dazu gehören u.a. CBD, THC, CBC, CBN & CBG etc.

Das bedeutet, dass andere Cannabis-Wirkstoffe, wie z.B. CBC oder CBN, als Doping eingestuft werden. Gerade in Vollspektrum CBD Ölen ist immer ein hauch aller Cannabinoide enthalten. Wenn also ein Sportler CBD zur Regeneration konsumieren, nehmen sie auch andere Hanfwirkstoffe zu sich. Die aktuelle Studie der SpoHo Köln hat sich genau damit befasst.

Studiendurchführung: Hanfbier und Marzipan für Probanden

22 Probanden haben Hanfprodukte zu sich genommen, darunter Hanfbier, CBD Tee oder auch Marzipanpralinen mit Hanfextrakten. Die Forscher der SpoHo Köln haben acht, 16 und 32 Stunden später den Urin der Probanden untersucht. Das Ergebnis ist, dass nach dem Konsum von rund 30% der Hanf-Produkte im Urin von der WADA verbotene Cannabinoide in einem Niveau nachgewiesen werden konnten, die als Verstoß gegen die Doping-Vorschriften gewertet werden.

Warum ist das Ergebnis wichtig für Sportler?

Erstens betonen auch die Studienautoren, dass die Cannabinoide aus den Cannabis-Produkten für die Normalbevölkerung weder gesundheitsschädlich sind noch eine Bedrohung darstellen. Das Problem liegt bei Leistungssportlern, die von der CBD Wirkung profitieren wollen und somit ungewollt Doping begehen.

Zweitens sollen die Ergebnisse der Studie ein Appell an die Anti-Doping-Agentur sein. Einerseits sollte die WADA überlegen, inwiefern es Sinn macht, diese Cannabinoide überhaupt auf der Dopingliste zu lassen. Andererseits ist es oft nicht klar, auf welche Cannabinoide Anti-Doping-Testmethoden untersuchen. Für Sportler, die die Leid Tragenden sind, gibt es keine Klarheit.

Elite-Sportler lassen sich durch CBD Firmen sponsern

Ein dritter Aspekt ist, dass viele Sportler Werbung für CBD Produkte machen, wie z.B. für CBD Cremes oder CBD Öl, bzw. von CBD Öl Herstellern gesponsert werden. Wie kann es also sein, dass Leistungssportler ihren Lebensunterhalt durch Sponsoren von den Produkten verdienen, die sie zu Doping-Straftäter machen könnten?

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