Die Frage, ob CBD halal oder haram ist, beschäftigt viele praktizierende Muslime. Die Wissenschaft versteht immer besser, welche Effekte Cannabinoide auf den menschlichen Körper haben. Deswegen steigt der Gebrauch von Cannabis Öl weltweit stark an. Auch in Form von Kapseln, Blüten oder als Liquid für E-Zigaretten gewinnt das Naturprodukt an Bedeutung.
Kurz gesagt: CBD an sich ist im Islam theoretisch halal, also nicht verboten. Doch je nach CBD Produkt gibt es einige Dinge, auf die es zu achten gilt. Andernfalls kann beispielsweise ein CBD Öl auch haram sein, wenn z.B. Schweinegelantine oder das psychoaktive THC enthalten ist. Wir haben uns die Sache genauer angesehen und recherchiert, was Imame zum Thema Cannabidiol sagen.
Cannabidiol ist grundsätzlich halal. Vorsicht gilt bei folgenden Produkten, die aufgrund ihrer Inhaltsstoffe haram sind:
Um die Regeln ihrer Religion vollständig zu beachten, müssen Muslime wissen, wie Hanf Produkte im Islam gesehen werden, ob zwischen verschiedenen Cannabinoiden, z. B. Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC) unterschieden wird und wie es sich mit den unterschiedlichen Darreichungsformen verhält.
Entscheidend ist zunächst einmal die Frage, was man sich unter CBD Öl überhaupt vorzustellen hat.
Zudem begegnen Ihnen in diesem Artikel häufiger die folgenden Begriffe:
Gläubigen Muslimen dürften diese Wörter bestens bekannt sein. Doch was genau dahinter steckt, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten. Diese Tabelle gibt Ihnen einen Überblick:
| halal | haram | makruh | |
|---|---|---|---|
| Bedeutung | "erlaubt" | "verboten" | "verpönt" |
| Erklärung | im Einklang mit dem Islam | nicht im Einklang mit dem Islam | nicht verboten, aber abgeraten |
| Beispiele | nach muslimischen Ritus geschlachtetes Tier | Schweinefleisch, Alkohol, Glücksspiel | Rauchen, Wasserverschwendung |
| CBD Produkte | veganes CBD Öl, CBD Isolat, usw. | CBD Kapseln mit Schweine-Gelantine, CBD Öl aus Alkoholextraktion, THC | CBD Liquid oder CBD Blüten zum Verdampfen |
Ist CBD haram im Islam? Um diese Frage genauer beantworten zu können, klären wir zunächst den Begriff „haram“. Unter diesem Ausdruck werden alle Dinge zusammengefasst, die nicht im Einklang mit dem Islam stehen und daher für Gläubige verboten sind. Das können Lebensmittel oder Verhaltensweisen sein.
Das wohl bekannteste Beispiel für ein Lebensmittel, das im Islam haram ist, ist Schweinefleisch. Muslimen ist es untersagt, dieses zu sich zu nehmen. Dasselbe gilt für Alkohol. Doch es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Dinge, die haram sind, wie zum Beispiel:
Halal sind hingegen Verhaltensweisen und Lebensmittel, die im Einklang mit der Religion stehen und Muslimen ausdrücklich erlaubt sind. Hierzu zählt z. B. die große Mehrzahl an Speisen und Getränken. Auch hierbei erlangte der Begriff sogar unter Nicht-Muslimen im Zusammenhang mit den islamischen Speisevorschriften große Bekanntheit. Das Halal Siegel zum Beispiel zeigt an, dass eine Speise für Muslime erlaubt ist. Halal-Fleisch z. B. bedeutet, dass
Etwas weniger bekannt ist die Bezeichnung makruh. Diese fasst alle Dinge zusammen, von denen nach islamischem Verständnis abgeraten wird, die aber nicht ausdrücklich verboten sind. Übersetzt bedeutet makruh so viel wie „verpönt“. Hier nähern wir uns schon etwas dem eigentlichen Thema an. Denn ein bekanntes Beispiel für makruh ist das Rauchen:
Häufig wird Rauchen aber durchaus toleriert, wenn auch nicht empfohlen. Welche Bedeutung der Tabakkonsum in der islamischen Welt hat, zeigt zum Beispiel die Tatsache, dass die Wasserpfeife (Shisha) gerade in muslimisch geprägten Ländern sehr verbreitet ist. Dementsprechend müssen praktizierende Muslime überlegen, ob bspw. das Verdampfen von CBD E-Liquid für sie in Ordnung ist.
CBD Öl enthält Cannabidiol, das in einem Trägeröl (meistens ein Pflanzenöl) gelöst und in Flaschen abgefüllt wird. Der Nutzer tropft die Flüssigkeit mit einer Pipette auf die Zunge. Cannabis Öl ist die am meisten verbreitete Art und Weise, CBD zu konsumieren. Im Handel gibt es verschiedene Sorten:
Ob solche CBD Tropfen halal, haram oder makruh sind, erfahren Sie im nächsten Abschnitt.
Die Frage, ob CBD für Muslime grundsätzlich verboten (haram) ist, kann mit einem Nein beantwortet werden. Cannabidiol Öl ist im Islam halal, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Wie genau jemand persönlich seine Religion auslegt, ist jedem selbst überlassen. Aus diesem Grund liegt die Entscheidung bei jedem Muslim und jeder Muslima selbst, wie er oder sie mit verschiedenen Cannabis-Produkten umgeht.
CBD selbst ist auf jeden Fall halal. Damit das Cannabis Öl in seiner Gesamtheit ebenfalls im Einklang mit der Sharia, dem islamischen Gesetz steht, dürfen keinerlei verbotenen Bestandteile (z. B. Schweinefleisch oder Alkohol) enthalten sein. Dies trifft auf CBD Öl praktisch immer zu, denn das Cannabidiol ist ein Pflanzenprodukt und als Träger kommen ebenfalls nur pflanzliche Öle zur Anwendung. Doch es gibt Ausnahmen.
Enthält das Cannabidiol Öl Gelatine oder enthalten CBD Aromaprodukte Aromastoffe, die vom Schwein stammen, ist das Produkt haram. Auch wenn das eigentliche CBD halal ist, gilt das Präparat in diesem Fall als nicht zulässig für Muslime.
Den Punkt mit der Gelatine sollten Muslime v. a. bei CBD Kapseln beachten. Hier kann durchaus Gelatine verwendet werden. Auch in diesem Fall ist das Produkt haram.
Bei der Herstellung des Präparates darf keinerlei Alkohol verwendet werden. Hier kommt es also auf das konkrete Extraktionsverfahren an. Tatsächlich gibt es die Alkoholextraktion, mit der das CBD aus der Hanfpflanze gewonnen wird. Meistens kommen aber andere Verfahren zur Anwendung, die völlig ohne Alkohol auskommen. Diese Öle sind dann halal.
Tetrahydrocannabinol, egal ob in Form von Gras, Haschisch oder Marihuana, ist verboten. Die THC Wirkung ist berauschend und solche Produkte sind gemäß islamischem Rechtsverständnis grundsätzlich haram.
Dass auch in gewöhnlichem CBD Öl ein minimaler Anteil an THC enthalten ist, ist hingegen für viele Muslime kein Problem, denn der Gehalt ist so gering, dass damit keinerlei psychoaktive Wirkung erzielt werden kann.
Erfahren Sie alles über die wichtigsten Cannabinoide der Cannabispflanze
CBD ist die Abkürzung von Cannabidiol.
Es ist das bekannteste Cannabinoid der Cannabispflanze und ist der Allrounder unter den Wirkstoffen. Es bietet ein großes Potenial und ist gerade sehr gefragt.
THC ist die Abkürzung von Tetrahydrocannabinol
Das THC darf in Deutschland nur in sehr kleinen Prozenten in Produkten enthalten sein. Wird es zu viel, dann ist das Produkt eine Droge und wirkt auch berrauschend. Grundsätzlich ist THC ein Cannabinoid der Cannabispflanze, dass sehr gute Wirkungen haben kann.
CBG steht für Cannabigerol.
CBG ist die sogenannte "Mutter aller Cannabinoide". Das kommt daher, dass aus CBG viele andere Cannabinoide "entwachsen" können. Die Wirkungen des Heilstoffes sind vielfältig und deshalb gibt es auch schon einige CBG Produkte am Markt.
CBC ist die Abkürzung von Cannabichromen
Bislang wurden im Cannabis 113 sogenannte Cannabinoide entdeckt. Einer davon ist das Cannabichromen. CBC unterstützt die schmerzlindernde Wirkung anderer Hanfprodukte. CBC wirkt unter anderem beruhigend und antibiotisch auf den Organismus.
CBN steht für Cannabinol.
Erst in der letzten Erntephase der Cannabispflanze. Es ist ebenfalls ein Cannabinoid. Erst wenn die getrocknete Pflanze mit Sauerstoff längere Zeit in Berührung kommt, wird es produziert. Deshalb ist Cannabinol oftmals in Cannabisprodukten enthalten. CBN wird ebenfalls eine positive Wirkung zugesprochen.
CBDa steht für Cannabinolsäure.
Ein dem Cannabidiol (CBD) sehr nahes Cannabinoid ist das sogenannte „CBDa“ (Cannabidiol acid). Es handelt sich hierbei um eine saure Vorstufe des CBD. Studien zeigen, dass auch CBDa bei einer Vielzahl von Krankheiten positive Effekte erzielen kann.
CBGa steht für Cannabigerolsäure.
CBGa gilt in der Fachwelt als der Ausgangspunkt für die Vorprodukte der Cannabis-Inhaltsstoffe CBD oder auch THC. Oft wird CBGa auch “die saure Form von CBG” genannt.
THCv steht für Tetrahydrocannabivarin.
Dieser Hanfwirkstoff ist noch relativ unerforscht. Aktuell gehen Forscher davon aus, dass es einen aktivierenden und energetischen Rausch auslösen kann.
Wir haben zu diesem Thema recherchiert und Aussagen des Iman Abdallah zu Rate gezogen. Als Vorbeter in einer Moschee kennt er sich mit dem Koran und der Sharia sehr gut aus.
Frage: Ist der Konsum von Cannabidiol Öl für Muslime halal oder haram?
Antwort: CBD Öl ist für Muslime halal, wenn der THC Gehalt so gering ist, dass er nicht berauschend wirkt. Zudem muss das Produkt rein pflanzlich und frei von Aromen aus Schweinefleisch und Gelatine sein.
Frage: Wann wäre Cannabis Öl definitiv haram?
Antwort: Für Muslime ist der Genuss von berauschenden Mitteln grundsätzlich verboten. Enthält CBD Öl zum Beispiel so viel THC, dass es in ausreichender Menge berauschend wirkt, ist die Einnahme haram. Dasselbe gilt für Präparate, in denen Gelatine oder Aromen aus Schweinefleisch sowie Alkohol enthalten sind.
Frage: Ist es Muslimen auch gestattet, CBD Öl in Form von Liquid zu rauchen?
Antwort: Die Art und Weise der Einnahme ist in diesem Fall unerheblich. Solange das Hanföl selbst halal ist, darf es grundsätzlich auch geraucht werden.
Frage: In welchem Fall ist CBD Öl und CBD Liquid haram?
Antwort: Wenn das Öl bzw. Liquid Alkohol, Gelatine oder Aromen aus Schweinefleisch sowie berauschende und bewusstseinsverändernde Substanzen wie THC enthält. In diesem Fall dürfen Muslime das Produkt nicht benutzen.
Frage: Wo könne Muslime Cannabidiol Öl kaufen, dass definitiv halal ist?
Antwort: Praktizierende Muslime sollten wie bei Lebensmitteln auf jeden Fall darauf achten, ein Produkt zu kaufen, das im Einklang mit dem Koran und der Sharia steht. Einzelheiten zu den Artikeln finden sich meistens auf der Produktbeschreibung.
Grundsätzlich ist Cannabidiol (CBD) halal, also im Islam erlaubt. Man muss darauf achten, dass CBD Öl kein Alkohol, keine Schweine-Gelantine oder keinen hohen THC-Gehalt enthält. Da CBD nicht berauschend wirkt, ist es auch nicht haram.
Ramadan ist der Moment, in dem sich Muslime an das Fasten halten. Das bedeutet während des Tages wird gefastet, nach Sonnenuntergang wird das Fasten gebrochen. Da CBD halal ist, darf es auch während des Ramadan eingenommen werden, aber natürlich nur während des Fastenbrechens zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang.
Haram sind Produkte, die z.B. Schweinefleisch oder Alkohol enthalten bzw. THC enthalten. Da THC berauschend wirkt, ist „Kiffen“ oder das Rauchen von Marihuana verboten. CBD Kapseln mit Schweine-Gelantine sind auch haram. Achten Sie auf ein Vegan-Siegel, denn diese Produkte enthalten keine tierischen Produkte.
Bei der Einnahme von cannabinoidhaltigen Produkten kann es unter Umständen zu Wechselwirkungen mit verschiedenen Medikamenten kommen. Sollten Sie selbst Medikamente einnehmen, so ist der Einsatz von CBD und anderen Cannabinoiden vorher mit dem behandelnden Arzt abzusprechen.
